Schloss Schönbrunn: Grüne wundern sich über neuen Chef

Die Grünen wollen vom scheidenden Minister Mitterlehner wissen, wie die Bestellung des weitgehend unbekannten Klaus Panholzer als neuen Schönbrunn-Geschäftsführer abgelaufen ist.

Die Grünen haben offenbar Zweifel an der Qualifikation des künftigen Schlossherrn von Schönbrunn. Sie wollen vom scheidenden Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) mittels parlamentarischer Anfrage wissen, wie die kürzlich verlautbarte Bestellung von Klaus Panholzer zum Geschäftsführer der Schloss Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaft (SKB) abgelaufen ist.

Verwiesen wird dabei auf die gemäß Ausschreibung erforderlichen Kenntnisse - etwa Berufserfahrung mit "relevanter" Budgetverantwortung, umfassende kulturtouristische Kenntnisse, oder Erfahrung mit "denkmalpflegerischen und bautechnischen Erfordernissen bei der Betreibung kulturhistorischer Anlagen". Der Kandidat ist laut den Grünen Geschäftsführer eines Gastro-Unternehmens und war zuvor Immobilienmakler in den USA.

Seinen Hochschulabschluss habe er in Geografie erlangt, heißt es zudem in der Anfrage - laut der sich für den Posten auch "qualifizierte Kulturmanager" beworben haben, die nicht zum Zug gekommen seien. Die Grünen möchten nun wissen, warum die Entscheidung für Panholzer gefallen sei beziehungsweise in welcher Hinsicht er die Kriterien besser erfüllt habe als andere.

Sportmanagement studiert

Ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums versicherte in einer auf APA-Anfrage übermittelten Stellungnahme: "Die zuständige Hearing-Kommission hat einen Vorschlag mit drei geeigneten gleichwertigen Kandidaten vorgelegt. Aus diesem Dreier-Vorschlag wurde Klaus Panholzer ausgewählt."

Aus einem der APA vorliegenden Lebenslauf des Kandidaten geht weiters hervor, dass er Sport-Management mit Schwerpunkt Wirtschaft studiert hat. Panholzer war laut eigenen Angaben zudem für Unternehmen wie Magna oder Do & Co tätig.

Sattlecker geht in Pension

Die Neubesetzung erfolgte, weil der derzeitige Schönbrunn-Hausherr Franz Sattlecker Ende August in Pension geht. Er steht seit 1992 - lange Zeit gemeinsam mit Co-Geschäftsführer Wolfgang Kippes - an der Spitze der Schönbrunn-Gesellschaft.

(APA )

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