US-Behörde könnte Klage gegen Fiat Chrysler einbringen

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FILES-ITALY-AUTO-FIAT-EU-EMISSIONSAPA/AFP/MARCO BERTORELLO
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Sollten die Streitpunkte rund um mutmaßliche Verstöße gegen Abgasgesetze nicht ausgeräumt werden können, könnte noch diese Woche geklagt werden. Die Aktie rutschte nachbörslich um 7,5 Prozent ab.

Das US-Justizministerium bereitet nach Berichten aus informierten Kreisen nun auch gegen den italienisch- amerikanischen Autobauer Fiat Chrysler eine Klage in der Dieselaffäre vor. Sollten in Gesprächen die Streitpunkte rund um mutmaßliche Verstöße gegen Abgasgesetze nicht ausgeräumt werden können, könnte noch diese Woche eine Klage eingereicht werden, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg.

Verhandlungen liefen noch und die Parteien könnten auch noch zu einer Vereinbarung kommen, die einen langwierigen Rechtsstreit verhindere, hieß es am Mittwochabend unter Berufung auf zwei eingeweihte Personen weiter. Die Fiat-Chrysler-Aktie rutschte im nachbörslichen Handel um 7,5 Prozent ab.

In einer möglichen Klage würde es demnach um mutmaßlich eingesetzte Abschalteinrichtungen gehen. Der deutsche Autobauer Volkswagen hatte den Einsatz solcher Einrichtungen im Herbst 2015 zugegeben, die ausgehandelten Vergleiche in den USA kommen den Konzern bisher mit rund 22,6 Milliarden Euro teuer zu stehen. Abschalteinrichtungen schalten Abgasreinigungssysteme ab, wenn die Autos nicht auf dem Prüfstand stehen - die Fahrzeuge stoßen dann im normalen Fahrbetrieb deutlich mehr Schadstoffe aus als angegeben.

EU leitet Verfahren gegen Italien ein

Im Jänner hatte die US-Umweltbehörde EPA bekanntgegeben, dass sie nach dem Skandal bei Volkswagen auch Fiat Chrysler wegen manipulierten Abgaswerten im Verdacht hat. Es geht um die Angaben zum Ausstoß des Schadstoffs Stickoxid bei rund 100.000 Dieselwagen.

Erst gestern hat die EU-Kommission in der Affäre um manipulierte Abgaswerte auch ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Italien eingeleitet. Die italienischen Behörden hätten die EU-Vorschriften für die Genehmigung von Fahrzeugtypen des Autobauers Fiat Chrysler nicht eingehalten, erklärte die Kommission am Mittwoch in Brüssel.

Sie forderte Italien auf, sich zu Bedenken zu äußern, wonach auf die von Fiat Chrysler "eingesetzten Emissionsminderungsstrategien unzureichend reagiert worden sei".

(APA/dpa)

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