Wrabetz informierte Mitarbeiter: ORF-Strukturreform "on hold"

Was die Channel-Struktur angeht, gilt laut Wrabetz aufgeschoben, aber nicht aufgehoben.

Die Umstrukturierung der ORF-Fernsehinformation ist nun offiziell "on hold": Mit diesen Worten informierte ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz am Dienstag die Mitarbeiter über den Stopp für die Channel-Struktur. "Diese Maßnahme bedeutet jedoch keine 'Absage'", betonte er zugleich. Zugleich informierte er darüber, dass die TV-Information "ab sofort" vom Generaldirektor verantwortet werde.

Wrabetz verwies in dem Mail auf die "Festlegung der Geschäftsverteilung nach meiner Wahl im Sommer des Vorjahres": Da sei fixiert worden, "dass die aktuelle TV-Information fachlich nicht zur Programmdirektion ressortiert". Deswegen liege die fachliche Verantwortung "unabhängig vom Start der Channelstruktur" nun bei ihm - dies "im Einvernehmen mit der Programmdirektorin" (Kathrin Zechner, Anm.). Spekulationen über einen Konflikt mit Zechner will er den Wind aus den Segeln nehmen: "Entgegen anders lautenden Medienberichten haben wir alle die genannten Schritte in intensiver Diskussion in der Geschäftsführung gemeinsam entwickelt und werden die weiteren Maßnahmen in vertrauensvoller Zusammenarbeit umsetzen."

Redaktionelle Unabhängigkeit bleibt "wie bisher gewahrt"

"Selbstverständlich bleibt die redaktionelle Unabhängigkeit wie bisher gewahrt", versicherte Wrabetz auch. Die Regelung entspreche im übrigen "strukturell sinngemäß jener, die z. B. beim ZDF seit vielen Jahren besteht".

Was die Channel-Struktur angeht, gilt laut Wrabetz aufgeschoben, aber nicht aufgehoben. "Da nun für den 15. Oktober die vorgezogene Nationalratswahl anberaumt wurde, habe ich beschlossen, den Implementierungsprozess 'on hold' zu stellen und die neue Struktur erst nach der erfolgten Nationalratswahl umzusetzen", so Wrabetz. "In den kommenden Monaten des Nationalratswahlkampfes werden wir uns ausschließlich darauf konzentrieren, erstklassige, objektive, vielfältige und professionelle Informationssendungen zu gestalten und unserer Rolle als wichtigste und glaubwürdigste Informationsquelle der Österreicherinnen und Österreicher bestmöglich gerecht zu werden."

Würde man die neuen Strukturen jetzt umsetzen, hätte dies "zahlreiche Ausschreibungsverfahren inklusive der unterschiedlichen Hearings" erfordert, gibt Wrabetz zu bedenken. "In der Folge hätte sich die neue Struktur gerade in der Intensivphase des Wahlkampfes einspielen müssen." Der ORF-General verspricht aber, die Channelstruktur "noch heuer", nämlich nach der Wahl, umzusetzen.

(APA)

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