French Open: Murray und Wawrinka im Viertelfinale

Murray trifft auf Nishikori, Wawrinka auf Cilic. Murray gedachte der Terroropfer in seiner Heimat Großbritannien. Favoritensiege gab es bei den Damen.

Der Vorjahres-Finalist und auch der French-Open-Sieger 2015 sind am Pfingstmontag mit Drei-Satz-Siegen ins Viertelfinale von Roland Garros eingezogen. Andy Murray spazierte förmlich mit einem 6:3,6:4,6:4-Erfolg über den russischen Newcomer Karen Chatschanow in die nächste Runde, Stan Wawrinka hatte mit Gael Monfils auf dem Center Court beim 7:5,7:6(7),6:2 mehr Mühe.

Murray bekommt es nun am Mittwoch mit dem als Nummer 8 gesetzten Kei Nishikori zu tun. Der Japaner rang nach einem krassen Fehlstart den spanischen Bezwinger von Alexander Zverev, Fernando Verdasco (ESP), mit 0:6,6:4,6:4,6:0 nieder. "Stan the man" spielt in der Runde der letzten acht gegen den Kroaten Marin Cilic. Letzterer hatte gegen den Südafrikaner Kevin Anderson nur einen 48-minütigen Arbeitstag: Beim Stand von 6:3,3:0 für die Nummer 7 des Turniers musste Anderson wegen einer Blessur am linken Oberschenkel aufgeben.

Murray: "Mein bestes Match"

Für Murray war der glatte Erfolg übrigens der 650. seiner Karriere - ein Meilenstein, den er als erst 15. Spieler seit Bestehen der ATP-Tour geschafft hat. "Heute habe ich mein bestes Match hier gezeigt", resümierte Murray und dies bei schwierigen, weil auch windigen Bedingungen. "Ich spiele von Match zu Match besser."

Noch auf dem Platz fand der schottische Weltranglisten-Erste aber auch Worte des Mitgefühls für seine Landsleute nach dem Anschlag in London vom vergangenen Samstag sowie auch jenem von Manchester. "Ich denke, jeder ist bei mir, wenn ich sage, dass ich in Gedanken und Gebeten bei denen bin, die davon betroffen sind", sagte Murray. Und bedankte sich auch in diesem Zusammenhang besonders beim Publikum, das sich die Show in Roland Garros trotz mancher Sicherheitsbedenken nicht entgehen lässt. "Es beeinträchtigt uns alle. Deshalb kann ich nur Danke sagen, dass ihr immer wieder hier raus ins Stadion kommt und ich vor euch spielen darf."

Auch Paris war in der Vergangenheit das Ziel von schrecklichen Terroranschlägen gewesen. Die Sicherheitsmaßnahmen sind scharf, wenn auch nicht rigoros.

Vier Spieler ohne Satzverlust

Auch Wawrinka, der als frisch gebackener Genf-Sieger in die Seine-Stadt gereist war, kommt immer besser in Schwung. Monfils war nur in den ersten beiden Sätzen ein starker Gegner, doch nach 2:43 Stunden nutzte der Schweizer seinen dritten Matchball zum Aufstieg in sein viertes Viertelfinale in Roland Garros. Wawrinka und Cilic (mit einer Aufgabe) sind im Turnier ebenso wie Rafael Nadal und Dominic Thiem ohne Satzverlust ins Viertelfinale gekommen.

Favoritensiege gab es zunächst auch bei den Damen. Simona Halep ist weiter auf Kurs Richtung Finale. Die als Nummer 3 gesetzte Rumänin könnte mit einem Turniersieg die Deutsche Angelique Kerber auf dem Tennis-Thron ablösen. Halep besiegte Carla Suarez Navarro (ESP) glatt 6:1,6:1. Gegen die bisher stärkste Spielerin des Jahres, "Race"-Leaderin Elina Switolina (UKR), wird sie es im Viertelfinale wohl weit schwerer haben. Die Ukrainerin hatte allerdings gegen Petra Martic (CRO) beim 4:6,6:3,7:5 überraschend viel Mühe. Bereits jetzt steht fest: das Damen-Turnier wird in Paris ein neues Siegergesicht bei einem Grand-Slam-Turnier bringen.

(APA/Gerald Widhalm)

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