Warum Rafael Nadals Spiel am Pariser Center Court derart perfekt funktioniert. Und wieso Dominic Thiem dennoch Siegchancen hat.
Superstars genießen unbestritten so manchen Vorteil. Novak Djokovic etwa, so hört man, hatte bei Turnierdirektor Guy Forget den Wunsch deponiert, sein Viertelfinale gegen Dominic Thiem nicht auf dem Court Philippe Chatrier, sondern auf dem kleineren Court Suzanne Lenglen zu spielen. Dort hatte der Serbe den Österreicher im Jahr zuvor klar besiegt, diesmal ging Djokovics Wohlfühlfaktor verloren.
Im Halbfinale schlägt Thiem zum ersten Mal im Turnierverlauf und zum zweiten Mal überhaupt (Premiere gegen Nadal 2014) am Chatrier auf. Der Platz hat seine Besonderheiten, mit elf Metern Auslauf hinter der Grundlinie ist er der größte der Welt. Und er scheint wie gemacht für den neunfachen Paris-Sieger Nadal. Die gewaltigen Ausmaße des Courts ermöglichen dem Spanier in der Defensive das Erreichen schier unerreichbarer Bälle, er kann sie also „auslaufen“ und sich auch beim Return weiter hinten positionieren. Zudem eröffnen sich ihm in der Offensive noch größere Winkel.