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Deutsche Party-Band Scooter singt auf der Krim

H.P. Baxxter
H.P. Baxxter APA/HERBERT P. OCZERET
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"Wir sehen das als rein musikalischen Event, wir spielen für unsere Fans", betont Scooter-Frontmann H.P. Baxxter. Man wolle sich politisch nicht vereinnahmen lassen.

Die deutsche Band Scooter ("Hyper, Hyper") hat ihren geplanten Auftritt auf der völkerrechtlich von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim verteidigt. "Wir sehen das als rein musikalischen Event, wir spielen für unsere Fans", betonte Scooter-Frontmann H.P. Baxxter der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. "Wir haben die Anfrage bekommen und spielen da im Rahmen eines Festivals".

"Wir wollen und werden uns politisch nicht vereinnahmen lassen", betonte der Sänger der Dance-Spezialisten, die mit 20 Top-Ten-Platzierungen in den deutschen Singlecharts die erfolgreichste Band Deutschlands sind. Der Scooter-Auftritt ist für den 4. August beim "ZB Festival" in Balaklava (Sewastopol) geplant.

Scooter "auf Putins Seite"

Ukrainische Scooter-Fans werden Hans Peter Geerdes und seine Bandkollegen wohl nicht so schnell zu sehen bekommen. Kiew belegt nämlich alle Personen, die ohne ukrainische Erlaubnis die Halbinsel Krim besucht haben, mit Einreiseverboten. Auf solchen Sperrlisten befinden sich auch drei österreichische Politiker. Bekanntestes Opfer dieser Regelung ist die verhinderte russische Teilnehmerin dem Eurovision Song Contest 2017, Julia Samoilowa.

Die Grüne Europa-Abgeordnete Rebecca Harms sagte der "Bild" (Freitag), die Band würde damit "Putins Seite ergreifen". Sie warnte, "die Leute von Scooter sollten wissen, dass Künstler und Bürgerrechtler von der Krim zu jahrzehntelanger Lagerhaft in Sibirien verurteilt wurden. Ihr Auftritt dient auch dazu, all die schlimmen Menschenrechtsverletzungen auf der Krim zu übertünchen". Russland hat unter der Führung von Staatspräsident Wladimir Putin die ukrainische Halbinsel Krim 2014 annektiert - aus Sicht des Westens völkerrechtswidrig.

(APA)

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