Syrische Rebellen dringen in Altstadt von Raqqa vor

REUTERS/Goran Tomasevic
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Der von den USA unterstützten Miliz gelingt ein Durchbruch im Vormarsch um die IS-Hochburg. In Kasachstan beginnen Friedensgespräche zum Syrien-Konflikt.

Von den USA unterstützte syrische Rebellen sind in die Altstadt der IS-Hochburg Al-Raqqa vorgedrungen. Wie das US-Zentralkommando am Dienstag mitteilte, schlugen Bodeneinheiten der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) eine Bresche in die Mauer der Altstadt der nordsyrischen Stadt. Es habe starken Widerstand von Kämpfern der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gegeben.

Der IS nutze die historische Stadtmauer zur Verteidigung und habe bereits bestehende Durchgänge vermint, erklärte das US-Militär. Mit Hilfe der neu geschlagenen Breschen könnten die Soldaten der Koalition die IS-Kämpfer umgehen und den Rest der Mauer vor der Zerstörung bewahren.

Neben dem fast komplett eroberten Mossul im Irak gilt Al-Raqqa am Fluss Euphrat als wichtigste Stadt in den Händen des IS. Der Ort wird seit 2014 von den sunnitischen Extremisten beherrscht. Im November 2016 hatte der von den USA unterstützte Kampf zur Befreiung der Stadt aus den Händen der Terrormiliz begonnen. Das Bündnis wird von den kurdischen Volksschutzeinheiten YPG geführt, ihm gehören aber auch arabische Kämpfer an.

Beratungen über Einrichtung von Schutzzonen

In der kasachischen Hauptstadt Astana haben am Dienstag unterdessen unter der Schirmherrschaft Russlands, des Iran und der Türkei neue Friedensgespräche zum Syrien-Konflikt begonnen. Nach Angaben der Nachrichtenagentur TASS berieten Vertreter der drei Länder zunächst über konkrete Schritte zur Einrichtung von Schutzzonen in Syrien. Den Beratungen sollten sich demnach bilaterale Gespräche anschließen.

Laut einem Sprecher des kasachischen Außenministeriums trafen auch Vertreter der Führung in Damaskus und der syrischen Rebellen in Astana ein. Einen Tag vor Beginn des zweitägigen Treffens hatte die syrische Armee eine mehrtägige Waffenruhe für drei Provinzen im Süden des Landes verkündet. Sie erklärte, die Maßnahme solle die "nationale Aussöhnung" unterstützen.

Beim vorherigen Treffen in Astana Anfang Mai hatten sich Russland, die Türkei und der Iran auf die Einrichtung von vier sogenannten Deeskalationszonen in Syrien verständigt. Der Syrien-Sondergesandte der Vereinten Nationen, Staffan de Mistura, zeigte sich zuletzt optimistisch, dass in Astana Fortschritte erzielt werden könnten. Am 10. Juli finden die nächsten Syrien-Verhandlungen unter UN-Vermittlung in Genf statt.

(APA/Reuters/AFP)

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