Klassik

Festival Retz: Verrat und höhere Harmonie

Kirchenoper "Judas" Festival Retz
Kirchenoper "Judas" Festival RetzFestival Retz
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Die Uraufführung von Christoph Ehrenfellners Kirchenoper „Judas“ gab ein beeindruckendes Beispiel für eine neue Kirchenoper, die eine große Tradition fortführt.

Wie sich die Zeiten ändern. Wäre Christoph Ehrenfellner eine Generation älter, er hätte nicht die kleinste Chance gehabt, ein Werk wie seine Kirchenoper „Judas“ aufführen zu dürfen. Unzeitgemäß wäre das freundlichste Wort gewesen, mit dem die Wahrer der Ästhetik die Partitur abqualifiziert hätten. Mittlerweile sind die Grenzzäune abmontiert, auch in den Köpfen. In Retz veranstaltet man ein klug programmiertes Festival, das mit der Nachbargemeinde Znaim aufs Harmonischste kooperiert. Und man spielt die Geschichte vom Verräter des Heilands, die Ehrenfellner nach Apokryphen, Bibel und angereichert mit einigen Momenten des antiken Theaters unter Befolgung aller Faustregeln wirkungsvollen Musiktheaters gedichtet und komponiert hat.

Herausgekommen ist dabei ein Stück, das in den Interpreten, auch im Festivalorchester unter Andreas Schüller, offenkundig große Leidenschaften erweckt und das Publikum zutiefst beeindruckt hat. Stilistische Schranken setzt sich Ehrenfellner nicht.

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