Gut ausgebildete Exekutivkräfte könne man nicht einfach aus dem Ärmel schütteln, das sollte der Kanzler wissen, richtet Vorarlbergs Landeshauptmann dem SPÖ-Chef aus.
Mit Unverständnis über die Äußerungen von Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) zur Polizei hat am Montag der Vorarlberger Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP), reagiert. "Wenn der Bundeskanzler unseren Polizisten unterstellt, nicht motiviert zu sein, ist das ein Schlag für jeden Polizisten im Land", sagte Wallner.
Zudem verwies Wallner auf die 24-monatige Dauer der polizeilichen Ausbildung. "Wenn heute zusätzliche Planstellen genehmigt werden, heißt das noch lange nicht, dass es morgen bereits mehr Polizisten gibt", betonte der derzeitige Vorsitzende der Landeshauptleutekonferenz. Gut ausgebildete Exekutivkräfte könne man nicht einfach aus dem Ärmel schütteln, "das sollte auch der Bundeskanzler wissen", stellte sich Wallner damit auf die Seite seines Parteikollegen, Innenminister Wolfgang Sobotka.
Kern hatte Sobotka am Wochenende (ÖVP) ein "schlechtes Management" der Polizei vorgeworfen. Als besseren Kandidaten schlug er in einem Zeitungsinterview seinen roten Parteifreund Hans Peter Doskozil, ehemals burgenländischer Polizeichef und derzeit Verteidigungsminister, vor. Mit ihm habe man "den Sicherheitsminister schlechthin und nach meinem Wunsch soll Doskozil nach der nächsten Wahl auch diese Aufgabe übernehmen", erklärte der Kanzler.
Kerns Forderung nach einer Aufwertung von Doskozils Posten war zudem garniert mit dem Hinweis, wie "voll motiviert die Bundesheer-Truppe ist, und das wünsche ich mir auch für den Polizeiapparat".
(APA)