Der Aufschwung macht es möglich: Die Zahl der Menschen ohne Job sinkt um 2,4 Prozent. Die Langzeitarbeitslosigkeit verfestigt sich aber.
Der Wirtschaftsaufschwung lässt die Arbeitslosenzahlen in Österreich weiter sinken. Ende Juli waren im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,4 Prozent weniger Personen ohne Job. Arbeitslose und Schulungsteilnehmer zusammengerechnet waren es 370.386 Personen (ein Minus von 9.293). Die Arbeitslosenquote nach nationaler Definition sank um 0,5 Prozentpunkte auf 7,6 Prozent.
Ende Juli gab es 307.191 vorgemerkte Arbeitslose, das waren um 4,4 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Die Zahl der Schulungsteilnehmer beim Arbeitsmarktservice (AMS) stieg hingegen um 8,2 Prozent auf 63.195 Personen. Im Herbst 2016 hatten die Arbeitslosenzahlen ein Hoch erreicht, seit damals sinken sie.
"Es ist dies nicht nur höchst erfreulich, sondern lässt auch auf die Nachhaltigkeit des Konjunkturaufschwungs schließen", kommentierte AMS-Vorstand Johannes Kopf die aktuellen Arbeitslosenzahlen. Bei den Bundesländern sind die Ergebnisse jedoch sehr unterschiedlich:
Die Anzahl der gemeldeten offenen Stellen schnellte um knapp 50 Prozent auf 65.038 nach oben. Die Zahl der unselbstständig Beschäftigten stieg per Ende Juli laut einer vorläufigen Prognose um 68.000 Personen (plus 1,8 Prozent) auf 3,73 Millionen.
Besonders erfreulich: Jugendliche finden viel leichter einen Job. Bei den Unter-25-Jährigen gab es einen Rückgang der Arbeitslosenzahlen von 6,4 Prozent.
Mehr Ältere und Akademiker betroffen
Der Wermutstropfen: Trotz guter Wirtschaftskonjunktur verfestigten sich die Langzeitarbeitslosigkeit (plus 6,7 Prozent) und die Arbeitslosigkeit bei Personen über 50 Jahren (plus 3,8 Prozent). Auch Akademiker haben es zunehmend schwerer: Unter ihnen stieg die Zahl der Menschen ohne Job (inklusive Schulungsteilnehmer) um fünf Prozent. Auch bei Ausländern gab es einen Anstieg von 2,6 Prozent.
Bei den Branchen gibt es nur ein kleineres Sorgenkind, den Gesundheits- und Sozialsektor (plus 1,5 Prozent). In allen anderen Wirtschafstbereichen sank die Zahl der arbeitslosen Personen und Schulungsteilnehmer. Am deutlichsten war der Rückgang am Bau (minus 7,4 Prozent), gefolgt von der Industrie (minus 7,1 Prozent), Handel (minus 4,7 Prozent) sowie Beherbergung und Gastronomie (minus 4,5 Prozent).
(APA)