Der Beginn der Finanz- und Wirtschaftskrise jährt sich zum zehnten Mal. Auch wenn es an den Börsen und bei der Konjunktur wieder rund läuft, sind die Nachwehen immer noch nicht vorüber.
Wien. Große Ereignisse kündigen sich oft nur klein an. So war es eine knappe Meldung der französischen Großbank BNP Paribas, die vor zehn Jahren – am 9. August 2007 – den Beginn der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise markierte. Der „Großen Rezession“, wie sie im angloamerikanischen Raum genannt wird. An diesem schwülen Donnerstag meldete die Pariser Bank, dass drei ihrer Fonds, die in US-Hypotheken investiert hatten, de facto zahlungsunfähig waren.
In diesem Moment wurde vielen erstmals klar, dass die bereits seit einigen Monaten schwelenden Probleme auf dem amerikanischen Immobiliensektor nicht auf einige lokale Institute beschränkt bleiben werden. Jeder könne in den USA etwas im Feuer haben, so die Conclusio. Die Folge: Die Banken verloren das Vertrauen zueinander. Der sogenannte Interbankengeldmarkt, auf dem sich Banken untereinander Geld leihen, trocknete innerhalb kurzer Zeit aus. Die Europäische Zentralbank (EZB) und die US-Notenbank Fed mussten eingreifen. Sie pumpten erstmals Geld in den Markt – in Summe 135 Milliarden Euro.