Aufräumarbeiten nach neuerlichen Murenabgängen in Tirol

Eine Mure im Gemeindegebiet von Gschnitz
Eine Mure im Gemeindegebiet von GschnitzAPA/ZEITUNGSFOTO.AT/LIEBL DANIEL
  • Drucken

Unter anderem musste die Brennerstraße und die Sellrainstraße nach Erdrutschen gesperrt werden. Auch die Brennerbahnstrecke war unterbrochen. Im Salzburger Pinzgau wurde das Bundesheer zu einem weiteren Assistenzeinsatz gerufen.

Neuerlich haben Unwetter in der Nacht auf Mittwoch für Murenabgänge und Schäden in Tirol gesorgt. Betroffen waren das Oberland und der Bezirk Innsbruck-Land. Unter anderem musste die Brennerstraße (B182) und die Sellrainstraße (L13) nach Erdrutschen gesperrt werden. Unterbrochen war auch die Brennerbahnstrecke zwischen Innsbruck und Matrei. Im Gschnitztal erfasste eine Mure mehrere Fahrzeuge.

Meldungen über Verletzte gab es vorerst keine. Die Einsatzkräfte waren am Mittwoch mit den Aufräumarbeiten beschäftigt. Unter anderem mussten etwa in Gschnitz mehrere Keller ausgepumpt sowie Auffangbecken der Wildbach- und Lawinenverbauung von Geröll und Schlamm befreit werden. In Sellrain wurde die Sellraintalstraße von Schotter und Erdreich gesäubert.

Felsbrocken donnert zu Tal

In St. Leonhard im Pitztal (Bezirk Imst) hatte sich gegen 6.00 Uhr auf der Gemeindestraße zwischen den Weilern Grüble und Egg ein massiver Steinschlag ereignet. Nach den heftigen Regenfällen in der Nacht löste sich ein rund acht Kubikmeter großer Felsbrocken oberhalb der Straße im Waldbereich und donnerte zu Tal. Der Fels durchschlug dabei das Steinschlagnetz und landete auf der darunter befindlichen Gemeindestraße, die dadurch massiv beschädigt wurde. Unterhalb der Gemeindestraße befinden sich laut Polizei mehrere Häuser, die glücklicherweise verschont blieben.

In Nassereith (ebenfalls Bezirk Imst) deckten Sturmböen während eines Gewitters das Dach eines Hauses ab, wodurch mehrere Pkw demoliert wurden. Zudem wurde eine Hochspannungsleitung beschädigt, was zu Stromausfällen führte. In Mieders und in Schönberg war das Leitungswasser laut Medienberichten wegen der Unwetter vom Wochenende derzeit nicht genießbar. Schwemmmaterial war in die Wasserversorgung geraten.

Zweiter Assistenzeinsatz des Bundesheeres im Pinzgau

Nach den heftigen Unwettern mit zahlreichen Vermurungen in den Salzburger Gebirgsgauen vom Wochenende ist das Bundesheer zu einem weiteren Assistenzeinsatz gerufen worden. Rund zehn Pioniere helfen am Donnerstag in Fusch an der Glocknerstraße mit Unterstützung eines Black-Hawk-Hubschraubers bei der Beseitigung einer massiven Verklausung, die mehrere Häuser gefährdet.

In Großarl sind bereits seit Wochenbeginn rund 40 Soldaten der Krobatin-Kaserne mit Aufräumarbeiten nach Murenabgängen beschäftigt. Im Schiedgraben muss ein Haus und ein Nebengebäude von den Schlammmassen freigeschaufelt werden. Die Bezirkshauptmannschaft St. Johann im Pongau hatte um den Assistenzeinsatz ersucht. Der zweite Assistenzeinsatz nach den Unwettern vom Wochenende wurde nun von der Bezirkshauptmannschaft Zell am See angefordert.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Österreich

Unwetter: Mehr Geld für Prävention

Die Unwetter haben in vier Bundesländern Millionenschäden verursacht. Vorarlbergs Landeshauptmann Wallner fordert mehr Mittel für Schutzmaßnahmen.
Aufräumarbeiten am Montag in Oberwölz (Steiermark)
Österreich

Nach Unwettern: Die Aufräumarbeiten laufen weiter

Während in der Steiermark und Salzburg noch das Bundesheer im Einsatz und in Kärnten die Stromversorgung wieder intakt ist, sind die Arbeiten in Tirol abgeschlossen. Versicherungen rechnen mit Millionenschäden.
Österreich

Unwetter: Nach dem Aufräumen kommt der nächste Regen

400 Millionen Euro stellt der Katastrophenfonds für Betroffene zu Verfügung. Das nächste heftige Unwetter droht schon am Donnerstag.
Bild aus dem Großarltal vom Sonntag.
Österreich

Katschbergstraße im Pongau wieder befahrbar

In den Salzburger Gebirgsgauen sind Aufräumarbeiten nach den Unwettern vom Wochenende noch im Gange. Alle Pässe und Gebirgstäler sind inzwischen wieder befahrbar.
Aufräumarbeiten in Oberwölz (Steiermark)
Österreich

Lage in Unwettergebieten beruhigt sich langsam

Nach den heftigen Unwettern vom Wochenende sind die Aufräumarbeiten in vollem Gange, das Bundesheer leistet Assistenzeinsatz. Ein vermisster deutscher Wanderer wurde in Tirol tot geborgen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.