Fipronil-Eier in Palatschinkenteig in Ungarn entdeckt

APA/dpa/Armin Weigel
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Das Ausmaß des Skandals insektizidverseuchter Eier ist in Deutschland größer als bekannt. Über Deutschland erreichen Fipronil-Eier erstmals auch Ungarn.

Das Ausmaß des Fipronil-Skandals in Deutschland ist einem Medienbericht zufolge deutlich größer als bisher bekannt. Laut einem Bericht der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwochsausgabe) wurden allein ins Bundesland Niedersachsen mehr als 28 Millionen Eier geliefert, die möglicherweise mit dem Insektizid belastet sind.

Die deutsche Bundesregierung hatte zuletzt von der Lieferung von bis zu 10,7 Millionen möglichen Fipronil-Eier nach Deutschland gesprochen. Die Zeitung beruft sich auf eine Auswertung des niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums auf Basis der Daten im EU-Schnellwarnsystem. "Rückrufe zu allen diesen Chargen sind erfolgt", teilte das Ministerium in Hannover mit.

17 Mio. verpestete Eier ins Ausland

Aus Niedersachsen wurden wiederum knapp 17 Millionen Fipronil-Eier ins Ausland geliefert. Sie stammten demnach aus Verdachtsbetrieben in den Niederlanden sowie aus den insgesamt vier Legehennenbetrieben in dem Bundesland, in denen Fipronil nachgewiesen wurde. Bei den Exporten handelt es sich allerdings nicht nur um unverarbeitete Eier, sondern auch um weiterverarbeitete Produkte.

So hat Ungarns Amt für Lebensmittelsicherheit aus Deutschland kommende, mit Fipronil belastete Tiefkühlprodukte sichergestellt. Die Ladung sei mit Hilfe von Informationen des europäischen Schnellwarnsystems für Lebens- und Futtermittel (RASFF) ausfindig gemacht und vernichtet worden, teilte die Behörde am Dienstagabend in Budapest mit.

Bei dem Produkt handelt es sich demnach um tiefgefrorenen Palatschinkenteig. Bestellt worden sei er von einer Budapester Firma. Es war das erste Mal, dass in Ungarn seit Ausbruch des Fipronil-Skandals vor zwei Wochen Lebensmittel gefunden wurden, die mit dem Insektengift belastet waren.

(APA/dpa/AFP)

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