Gesucht: Die beste Alternative zu Marcel Koller.
Auf den Österreichischen Fußballbund kommt ein heißer Herbst zu. Nicht, weil das ÖFB-Team noch um die WM-Teilnahme kämpft, diese Hoffnung ist längst vergebens. Der Verband ist vielmehr gefordert, in absehbarer Zeit für Klarheit in der Teamchef-Frage zu sorgen. Sechs Jahre nach der Bestellung Marcel Kollers läuft der Vertrag mit dem Schweizer Ende des Jahres aus. Eine Fortsetzung der Zusammenarbeit scheint derzeit unwahrscheinlich – und ist dennoch nicht ganz ausgeschlossen.
Denn beiden Parteien dürfte es aktuell an seriösen Alternativen fehlen.
Allerdings: Welche Außenwirkung hätte eine Verlängerung Kollers, nachdem die EM 2016 völlig misslang und sich der, vor allem ergebnistechnische Abwärtstrend in der laufenden WM-Qualifikation prolongierte?
Wer ist für den Job des ÖFB-Teamchefs aber geeigneter als Koller? Wer versteht es, dieses Team das Toreschießen und Siegen wieder zu lehren? Österreichische Lösungen sind rar; die mit sehr großem Abstand Besten sind mit Peter Stöger und Ralph Hasenhüttl in der deutschen Bundesliga gut aufgehoben, verfolgen zudem gegenwärtig andere Karrierepläne.
Selbst Adi Hütter möchte über Bern wohl erst dorthin, wo Stöger und Hasenhüttl jetzt schon sind. Also wird der Name Andreas Herzog wieder fallen. Oder Toni Polster, der sich verzweifelt selbst ins Spiel bringen wird.
Der ÖFB ist jedoch sehr gut beraten, ausschließlich im Ausland zu suchen. Denn nur dort findet sich ein zweiter Marcel Koller.
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("Die Presse", Printausgabe 4.9.2017)