Der prognostizierte große E-Autoboom ist noch nicht ausgebrochen. Das bietet Anlegern in vielen Fällen die Chance, mit Aktien fast vom Start weg dabei zu sein. Allerdings ist die Auswahl in diesem Feld besonders heikel.
Wien. Jetzt geht es Schlag auf Schlag: China plant offenbar ein baldiges Verbot von Verbrennungsmotoren in neu produzierten Autos und die deutsche Autoindustrie, die den Trend zur E-Mobilität bisher verschlafen hatte, gab bei der jüngsten Frankfurter Automobilausstellung Multimilliardeninvestitionen in eine Elektroautooffensive bekannt. Damit sind zwei Großproduzentenländer voll ins Geschäft eingestiegen.
Sollten sich die hochfliegenden Elektropläne tatsächlich umsetzen lassen (derzeit laboriert die Branche ja noch an zahlreichen Problemen wie etwa geringen Reichweiten, fehlender und komplizierter Ladeinfrastruktur etc.), dann tut sich ein riesiger Markt auf. Denn trotz des Riesenhypes um Tesla sind die Marktanteile der Elektrofahrzeuge noch mikroskopisch klein. In Deutschland sowieso. Aber selbst im elektroaffinen China waren nur 500.000 der 2016 produzierten 28 Millionen Autos mit E-Antrieb ausgestattet.
Die Branche steht also noch am Anfang. Und das bietet Aktionären Chancen, ganz von vorne mit dabei zu sein. Aber wo investieren?
Der Klassiker ist der amerikanische E-Autokonzern Tesla (ISIN US88160R1014). Der hat seinen „Lauf“ aber vorerst wohl hinter sich. Zumindest für die nächste Zeit. Nach einer Kurssteigerung um 1150 Prozent in den vergangenen fünf Jahren ist die Börsenbewertung längst jenseits von Gut und Böse. Zumal für die Aktie kein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) ermittelt werden kann: Dafür fehlt es am „G“, also dem Gewinn. Wer jetzt noch bei Tesla einsteigt, geht eine wilde Spekulation ein: Wenn Tesla-Gründer, Elon Musk, die hochgeschraubten Erwartungen der Börse tatsächlich erfüllen kann, dann ist die nächste Kursexplosion so gut wie sicher. Wenn nicht, dann wird es wohl eine der größten Pleiten der Autogeschichte geben. Das ist im Augenblick zu heiß.