Anteil der Urlauber, die ihre Smartphones im EU-Ausland ebenso intensiv nutzen wie daheim, hat sich auf 31 % verdoppelt.
Brüssel. Eine satte Mehrheit der EU-Bürger ist mit der Abschaffung der Roaminggebühren innerhalb der Europäischen Union zufrieden. Zu diesem – wenig überraschenden – Fazit kommt eine von der EU-Kommission in allen Mitgliedstaaten durchgeführte Eurobarometer-Umfrage, deren Ergebnisse am gestrigen Dienstag präsentiert wurden.
Die Zusatzgebühren für Mobiltelefonie und Datenverkehr wurden in den vergangenen Jahren auf EU-Geheiß sukzessive abgesenkt. Der letzte Schritt erfolgte kurz vor dem Beginn der Sommerferiensaison 2017: Seit dem 15. Juni dürfen Mobilfunkbetreiber keine Zusatzgebühren für grenzüberschreitende Nutzung innerhalb der EU einheben. Nach Angaben der Brüsseler Behörde ist der mobile Datenverkehr im Sommer 2017 im Vergleich zur Vorjahresperiode massiv gestiegen – in manchen Regionen um bis zu 600 Prozent. Gemäß der Umfrage hat sich der Anteil der Reisenden, die ihre Smartphones im EU-Ausland ebenso intensiv nutzen wie daheim, von 15 auf 31 Prozent erhöht. Vonseiten der Telekomanbieter kann die Kommission bis dato keine Regelbrüche erkennen – nichtsdestoweniger will sie die Einhaltung des Roaminggebührenverbots weiterhin überwachen.
Doch zurück zur gemessenen Zufriedenheit: EU-weit gaben 72 Prozent der Befragten an, sie selbst bzw. ihnen nahestehende Personen hätten vom Roaming-Aus bereits profitiert. In Österreich fiel der Anteil der positiv Betroffenen mit 81 Prozent überdurchschnittlich hoch aus – nur in Irland, Malta, Schweden und Dänemark haben mehr Menschen die Auswirkungen der Maßnahme wahrgenommen. Am anderen Ende des Spektrums befinden sich Frankreich und Rumänien, wo lediglich 59 bzw. 60 Prozent Vorteile sehen. (la)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.09.2017)