Rudolf Kaske bereitet seinen Abgang als Chef der Arbeiterkammer vor. Er will Präsident des mächtigen roten Pensionistenverbandes werden.
Großer Bahnhof am Donnerstagnachmittag im Audienzsaal des Bildungsministeriums. Und Rudolf Kaske freute sich riesig. Er darf sich jetzt nämlich „Professor“ nennen. Hausherrin Sonja Hammerschmid verlieh ihm diesen Titel – für Kaskes Verdienste als Vorstand von „Niemals Vergessen“, dem Verein zur Förderung von Holocaust-Gedenkstätten. Dass Kaske im Brotberuf Präsident der Arbeiterkammer ist, stand dort nicht im Mittelpunkt. Offiziell jedenfalls nicht. Aber vermutlich wurde hinter vorgehaltener Hand ordentlich getuschelt. Wenige Eingeweihte wissen es nämlich schon: Rudolf Kaske spielt sich mit Rücktrittsgedanken. Und zwar so ernsthaft, dass bereits neue Jobmöglichkeiten sondiert werden. Ganz oben auf der Liste: Die Nachfolge von Karl Blecha als Präsident des SPÖ-Pensionistenverbandes.
„Die Presse“ hatte schon Anfang des Jahres berichtet, dass Kaske seinen Abschied von der Arbeiterkammer vorbereitet. Damals wurde das noch wütend dementiert. Heute zieht es Kaske vor, zu dem Thema keine Auskunft zu geben.