Die Bawag zeichnet von sich gern das Bild einer österreichischen Privatkundenbank. Der Börsenprospekt zeigt aber, dass das nicht ganz stimmt.
Wien. „Wir verfolgen ein einfaches und transparentes Geschäftsmodell. Wir betreuen Privat-, KMU- und Firmenkunden in ganz Österreich und bieten ihnen ein breites Sortiment an Spar- und Kredit- und Veranlagungsprodukten an.“
Mit diesen Worten beschreibt sich die Bawag auf ihrer Website. Und auch die Werbung zeichnet gern das Bild der regional verwurzelten Retailbank, die ihr Geschäft mit Sparbüchern und Häuslbauerkrediten macht. Ein Bild, das nicht zuletzt angesichts des bevorstehenden Börsengangs für viele Kleinaktionäre entscheidend sein könnte, ihr Geld im Rahmen des größten Börsengangs in der heimischen Geschichte in Anteilsscheine der Bawag zu tauschen.
Die internationalen Risken
Allerdings ist dieses Bild nicht ganz richtig. Zwar stimmt es, dass die Bawag ein starkes Österreich-Geschäft hat und aufgrund beinharter Kostensenkungsmaßnahmen in einem Bereich Geld verdient, in dem sich andere Banken sehr schwertun. Jedoch gibt es bei der Bank auch ein nicht zu unterschätzendes internationales Geschäft, bei dem durchaus unerwartete Risken schlummern, wie der Börsenprospekt zeigt.