Emmerson Mnangagwa, langjähriger Mitstreiter Robert Mugabes, ist auf dem Sprung an die Spitze einer Einheitsregierung. Doch der Despot sträubt sich gegen den Abgang.
Wien/Harare. Fidelis Mukonori ist eine der Schlüsselfiguren im Patt in Simbabwe um die Ablöse des greisen Machthabers, Robert Mugabe, und einen Übergang an der Staatsspitze in Harare nach dem Militärcoup in der Nacht auf Mittwoch. Der Jesuitenpater, ein langjähriger Beichtvater des Mugabe-Clans und Autor des Werks „Der Ursprung der Gewalt in Simbabwe“, genießt das Vertrauen des ehemaligen Jesuitenschülers und pendelt als Unterhändler für einen Kompromiss zwischen Mugabe und den Militärs hin und her. Gemeinsam mit seiner Frau, Grace, und mehreren Ministern, Gefolgsleuten der G-40-Gruppe – Mitgliedern der jüngeren Generation –, sitzt Mugabe in seiner Residenz, dem „Blue House“, im Hausarrest.
Der 93-jährige starrsinnige Despot weigerte sich zunächst beharrlich, das Präsidentenamt aufzugeben, und ignorierte Forderungen nach einem freiwilligen Rückzug. Eingeschaltet in die Vermittlungen sind zwei südafrikanische Minister und zwei mögliche Exilstaaten: Singapur und Malaysia, wo Mugabe Immobilien erwarb und wohin er immer wieder zu monatelangen Spitalsaufenthalten reiste, während „Gucci Grace“, seine Frau, exzessive Shoppingtouren unternahm.