Hinter der Tragödie um das im Südatlantik verschollene U-Boot Ara San Juan steht die massive Kürzung des argentinischen Verteidigungsbudgets. Sie ist das Werk mehrerer Regierungen.
Hunderte Schaulustige bejubelten am Freitagabend die Landung des von Russland geschickten Riesenflugzeugs Antonow auf dem Rollfeld von Comodoro Rivadavia. Im Hafen der patagonischen Petro-Metropole wartet die US-Navy darauf, an Bord eines Öl-Serviceschiffs ihr nagelneues Rettungs-U-Boot in das Seengebiet zu schicken, wo argentinische, chilenische und nordamerikanische Marinesoldaten mit vier Sonden den Meeresgrund nach der immer noch vermissten ARA San Juan absuchen. Unterstützt werden sie womöglich bald vom Inhalt der Antonow: Das unbemannte Spezial-U-Boot Pantera Plus kann Wracks Tausende Meter unter der Wasseroberfläche aufspüren.
Die internationale Leistungsschau militärischer Spitzentechnik, die gerade am Südzipfel dieser Welt stattfindet, steht im brutalen Kontrast zu der sonst dort dominierenden militärischen Misere. Und diese ist, da sind sich ausnahmsweise alle Kommentatoren in Buenos Aires einig, letztlich die Ursache für den Verlust der 44 Menschenleben an Bord des letzten, angeblich, funktionstüchtigen Unterseebootes der argentinischen Marine.