Missbrauchsvorwürfe: Tirol richtet externe Kommission ein

Vertreter aus Justiz, Sportuniversität und den Pädagogischen Hochschulen sollen ihr angehören.

Die Tiroler Landesregierung hat im Zusammenhang mit den Missbrauchsvorwürfen im Nachwuchssport am Dienstag beschlossen, eine externe und unabhängige Kommission zur Aufarbeitung der Vorfälle einzurichten. Vertreter aus Justiz, Sportuniversität und den Pädagogischen Hochschulen sollen ihr angehören. Als Leiterin wurde Andrea Wibmer-Stern, Vorsteherin des Bezirksgerichts Kufstein, bestellt.

Sie weise eine langjährige Erfahrung als Familien- und Strafrichterin auf, teilte das Land in einer Aussendung mit. "Die in den letzten Wochen aufgekommenen Vorwürfe von physischer und psychischer Gewalt und Missbrauch im Zusammenhang mit dem Nachwuchssport nehmen wir zum Anlass, um dieses Thema mit Transparenz und Offenheit aufzuarbeiten", meinte Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP).

Bereits vor rund zwei Wochen hatte das Land eine telefonische Erstanlaufstelle für Betroffene eingerichtet und angekündigt, die Aktenlage durch die Bildungsabteilung und den Landesschulrat aufzuarbeiten. Weitere Maßnahmen zur Gewaltprävention und Aufklärung sollen ergriffen und eine Anlaufstelle zur Beratung und zum Opferschutz im Nachwuchssport eingerichtet werden, hieß es.

(APA)

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