Mehmet Ali Agca ist am Montag aus der Haft entlassen worden - und wurde gleich zur Musterung für den Wehrdienst zitiert. Agca hat 1981 auf den damaligen Papst Johannes Paul II. geschossen.
Der türkische Papst-Attentäter Mehmet Ali Agca (52) ist am Montag aus der Haft entlassen worden. Der Mann sei umgehend zu einem Militärbüro gebracht worden, wo seine Musterung für den Wehrdienst erwartet wurde, zitierte der türkische Sender CNN-Türk am Montag einen Anwalt.
Agca, der mit Büchern und Interviews auf Millionenhonorare hofft, droht der Wehrdienst in der türkischen Armee. Er hatte Papst Johannes Paul II. am 13. Mai 1981 während einer Audienz auf dem Petersplatz in Rom mit mehreren Schüssen lebensgefährlich verletzt.
Agca war bis 2000 zunächst in Italien in Haft gesessen. Dann wurde er in der Türkei inhaftiert, weil er dort wegen der Ermordung des Journalisten Abdi Ipekci eine lebenslange Haftstrafe zu verbüßen hatte. Ipekci war Chef der türkischen Zeitung "Milliyet". Als er die Gewalttaten von 1979 und 1981 verübte, gehörte Agca zur rechtsradikalen Gruppierung der "Grauen Wölfe".
Agca hatte sich zuletzt immer wieder öffentlichkeitswirksam über seine Pläne geäußert. So will er für Millionenhonorare mehrere Bücher veröffentlichen und die Hintergründe des Anschlags auf den Papst erläutern. Zudem will er in Rom zum Christentum konvertieren. Die Hintergründe des Anschlags auf den Papst sind bis heute unklar. Als mögliche Drahtzieher wurden Geheimdienste aus dem damaligen Ostblock gehandelt.
(Ag.)