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Sprechblase Nr. 216. Warum bei „offen“ viele die Ohren schließen.

Ein paar Jahre liegt es zurück, dass ein österreichischer Konzern das Wort „offen“ groß herausbrachte. Breitenwirksam warb er damit für mehr Verantwortung.

Mittlerweile hat sich offen zu einer Sprechblase im Businessalltag entwickelt: Da ist die Rede von Open Space, von Open Source, von Open Innovation und vom Open Mindset. Führungskräfte bemühen die Zuschreibung, wenn sie von der Unternehmenskultur schwärmen, und sagen, wie sie sich Mitarbeiter wünschen: Offen eben. Klingt ja auch freundlich und danach, sich alles anzuhören und mit jedem zu reden.

Scheinbar: Denn letztlich ist offen meist nur ein anderes Wort für selektive Wahrnehmung: Mitarbeiter sollen für alles ein Ohr haben. Aber nur, solang es ins Bild passt. Nur nicht zu weit ausscheren. Und für Mitarbeiter, die diesen Korridor verlassen, bleiben viele Fragen – richtig: offen.

In den Sprechblasen spürt Michael Köttritsch, Leiter des Ressorts "Management & Karriere" in der "Presse", wöchentlich Worthülsen und Phrasen des Managersprechs auf und nach.

Die gesammelten Kolumnen finden Sie hier.

(Print-Ausgabe, 02.12.2017)

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