Sprechblase Nr. 220. Warum „Momentum“ so schwungvoll ist.
Die Silvesternacht hat etwas Magisches. Mit einem Schlag ist plötzlich alles neu, so als würde es eine geheime und doch allseits bekannte Reset-Taste für das Leben geben: Neues Jahr, neues Glück, neue Energie heißt es mit 1. Jänner. Und vor allem neuer Schwung stellt sich quasi automatisch ein. Oder, wie es jetzt – Achtung Sprechblase – heißt: neues Momentum.
Was bislang die physikalische Größe eines Impulses bzw. in der Börsianer-Welt die Grundlage für die Momentumskurve war, hat sich in der Alltags-Business-Sprache häuslich eingerichtet. Was eben noch Impuls, Schwung, Eigendynamik war, ist heute Momentum. Und wenn etwas in Gang kommt und Fahrt aufnimmt, dann gewinnt es heute Momentum (Kitchenenglish für gain/gather momentum).
Egal, Hauptsache, es tut sich was. Und mit dem Momentum ist es ja auch nicht anders als mit den Vorsätzen: Man muss fest dran glauben und etwas dafür tun. Im neuen Jahr. Mit neuem Glück und neuer Energie.
In den Sprechblasen spürt Michael Köttritsch, Leiter des Ressorts "Management & Karriere" in der "Presse", wöchentlich Worthülsen und Phrasen des Managersprechs auf und nach.
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