Landtmann will "Café Museum" übernehmen

(c) Michaela Bruckberger
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Der Traditionsbetrieb soll in einigen Monaten wieder eröffnen. "Unterschrieben ist aber noch nichts", so Gastronom Querfeld, der auch das "Café Mozart" am Albertinaplatz nahe dem "Café Museum" betreibt.

Wien. Die Geschichte des „Café Museum“, das Ende Dezember nach 110 Jahren überraschend zugesperrt hat, dürfte 2010 doch weitergehen: Wie von Wiens Kaffeesiedern bestätigt wird, ist eine Wiedereröffnung des Cafés nahe der Oper sicher. Als so gut wie fix gilt auch, dass Gastronom Berndt Querfeld, der in Wien mit dem „Café Landtmann“ eine weitere Kaffeehausinstitution betreibt, das „Café Museum“ übernimmt.

Querfeld will dazu derzeit nicht allzu viel sagen. „Es ist richtig, dass ich Interesse habe und mir meine Gedanken mache.“ Es sei ja bekannt, dass die Besitzer, eine Wiener Arztfamilie, die er privat gut kenne, einen neuen Pächter suche. Gemeinsam mache man sich derzeit Gedanken, wie es mit dem Café „an diesem tollen Standort“ weitergehen könnte. „Unterschrieben ist aber noch nichts“, so Querfeld, der auch das „Café Mozart“ am Albertinaplatz nahe dem „Café Museum“ betreibt.

Lokal komplett leer geräumt

Ganz problemlos wäre eine Wiedereröffnung des Cafés aber nicht: Denn laut Querfeld hat die „Vivat Touristik und Managementservice GmbH“, die den Pachtvertrag nach Differenzen mit den Besitzern mit Jahresende 2009 überraschend beendet hat, die Räume komplett leer geräumt. „Vivat“ hatte 2003 die ursprüngliche, 1899 von Adolf Loos geplante Innengestaltung rekonstruieren lassen. Auch diese Loos-Repliken (Stühle et cetera) seien nun weg. „Wir sind fassungslos“, sagt Querfeld.

Wobei Querfeld ohnehin nicht allzu viel vom (damals unter Kaffeehausbesitzern und -besuchern umstrittenen) Umbau hält. „Das war nichts weiter als ein einfacher Nachbau. Da wurde viel gespart. Das haben die Gäste auch bemerkt.“ Querfeld denkt im Fall einer Übernahme daran, die Gestaltung durch Josef Zotti Anfang der 1930er-Jahre mit den charakteristischen Sitzlogen wiederzubeleben. Jedenfalls, sagt er, „sollte das Café Museum nicht noch einmal in schlechte Hände kommen. Wir können es nicht endlos wiederbeleben.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.01.2010)

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