Nach TV-Spot für Schulreform Vorstoß in Regierung.
wien(ett). In die Diskussion um eine „weibliche“ Textversion der Bundeshymne kommt neue Bewegung. Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) kündigte der „Presse“ am Freitag an, sie werde diesbezüglich eine Initiative in der Regierung starten.
Unmittelbarer Anlass ist, dass die Sängerin Christina Stürmer in einem TV-Spot mit einer Rockversion der Bundeshymne und dem neuen Text „große Töchter“ zusätzlich zu den „großen Söhnen“ für die Schulreform wirbt. Dagegen gibt es eine Unterlassungsklage der Erben der Hymnendichterin Paula von Preradovi?.
Eine Änderung des Textes, mit der auch die weibliche Bevölkerung einbezogen wird, wäre für Heinisch-Hosek „ein schönes Signal“. Allerdings schränkt die Frauen- und Beamtenministerin trotz ihres Vorstoßes in der Regierung ein, dass dieses Vorhaben für sie „nicht oberste Priorität“ habe, weil dies Frauen keine unmittelbaren Verbesserungen, beispielsweise auf dem Arbeitsmarkt oder bei der Entlohnung, bringe.
Auch SPÖ-Unterrichtsministerin Claudia Schmied (Interview zur Schule siehe Seite 3) winkt auf die Frage der „Presse“ bezüglich einer baldigen Neutextierung der Bundeshymne ab: Sie sei mit der Bildung voll beschäftigt und habe keine Zeit, sich auf andere Themen zu konzentrieren.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.01.2010)