Die Tulpenblase war harmloser als gedacht

„The Tulip Folly“ von Jean-Léon Gérôme entstand rund 150 Jahre nach der historischen Manie.
„The Tulip Folly“ von Jean-Léon Gérôme entstand rund 150 Jahre nach der historischen Manie. (c) Walters Art Museum, Jean-Léon Gérome/CC-BY-SA
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Alles begann als Spielerei einiger Nerds und endete in einer Blase. Bitcoins? Nein, Tulpen! Aus der Blumenmanie ist ein abschreckender Mythos geworden. Ein Sage, in der ein Kern an Wahrheit steckt - aber auch sehr viel Übertreibung.

Die Tulpe kam als Migrantin nach Europa. Aus der heutigen Türkei wurde sie Mitte des 16. Jahrhunderts vom Botschafter Kaiser Ferdinands I. nach Wien importiert. Einige Jahre später sollte der flämische Botaniker Carolus Clusion sie in seinem Job als Präfekt des Kaiserlichen Heilkräutergartens für sich entdecken. Er brachte die Blume gegen 1590 dann nach Leiden in den Niederlanden.

Eine kleine Gruppe blumenbegeisterter Nerds sollte ihr rasch zum Kultstatus verhelfen. Blumen waren damals ein Hobby der gut betuchten Bürger und einiger Adeliger. Sie bauten die Tulpen an, züchteten, präsentierten und bestaunten sie. Es sollte nicht lange dauern, bis es auch Tulpenhandel gab. Angetrieben wurde das durch die relative Seltenheit der Tulpe.

Nicht nur war sie das Klima Nordeuropas auch nach einigen Jahrzehnten nicht gewohnt. Die Tulpe war auch sehr mühsam zu vermehren. Denn bis aus einem Samen eine Blume wächst, dauert es sieben bis zehn Jahre. Deshalb begann man damit, den Mutterzwiebeln ihre Kinder abzuspalten, die Tochterzwiebel. Diese sollten später zum Baustein dessen werden, was wir bis heute als Tulpenmanie kennen.

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