Toyota muss weltweit mehrere Millionen Autos zurückrufen. Nun hat das Unternehmen Tipps für den Umgang mit dem defekten Gaspedal geben, das Grund für den Rückruf ist. Auch die betroffenen Modelle wurden genannt.
Toyota ruft in Europa bis zu 1,8 Millionen Autos in die Werkstätten zurück. Betroffen sind acht Modelle des japanischen Autobauers, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. In den vergangenen Tagen hatte Toyota bereits 2,3 Millionen Autos in den USA wegen Problemen mit dem Gaspedal zurückgerufen.
Die weltweite Pannenserie mit klemmenden Gaspedalen könnte Toyota weit über 100 Millionen Euro allein für Ersatzteile kosten. Experten nannten einen Preis von umgerechnet rund 21 Euro pro Stück für die Pedale. Insgesamt betreffen die Rückrufe bisher rund 5 Millionen Autos.
Tipps: Motor abdrehen
Angesichts der möglichen Probleme mit klemmenden Gaspedalen in Millionen Fahrzeugen hat Toyota die Fahrer seiner Autos und Lkw mit Notfall-Tipps versorgt. Der japanische Autokonzern veröffentlichte am Freitag eine Liste mit Ratschlägen für den Fall, dass das Gaspedal während der Fahrt nicht mehr in seine Ausgangsposition zurückkehrt. Erste Reaktion der Fahrer sollte laut Toyota sein: mit beiden Füßen fest auf das Bremspedal treten. Toyota hat in den USA 2,3 Mio. Autos wegen Problemen mit dem Gaspedal in die Werkstätten zurückgerufen. In Europa müssen Fahrzeuge zur Überprüfung, laut japanischen Medienberichten zwei Millionen.
Toyota empfiehlt den Fahrern seiner Autos in den USA bei klemmendem Gaspedal während der Fahrt die Automatik-Gangschaltung auf Leerlauf schalten, den Wagen am Rand der Straße stoppen und den Motor ausschalten. Der Fahrer sollte zum Bremsen "stetigen Druck" auf das Bremspedal ausüben, es aber nicht pumpen. Sollte es nicht gelingen, die Gangschaltung auf Leerlauf zu schalten, sollte der Fahrer den Motor während der Fahrt abschalten - entweder mit dem An/Aus-Knopf oder indem er den Zündschlüssel herumdreht, aber nicht abzieht, da dies das Lenkrad blockieren würde.
"Weiter fahren"
Toyota rät den Besitzern eines möglicherweise von dem Problem betroffenen Wagens, das Auto erst einmal weiter zu benutzen. Erst, wenn das Problem tatsächlich auftritt, sollte der Fahrer den Wagen zum Toyota-Händler bringen.
Der Vorsitzende des Handel-Ausschusses im US-Repräsentantenhaus, Henry Waxman, kündigte eine Anhörung zu der Pannenserie bei Toyota am 25. Februar an. Wie viele Verbraucher sei auch er besorgt darüber, wie ernst und umfassend das Problem sei, sagte Waxman. Bei der Anhörung solle das Unternehmen angeben, welche Schritte es zu unternehmen gedenke, das Sicherheitsproblem zu lösen.
Folgende Modelle sind betroffen:
- RAV 4, 2009 bis 2010
- Corolla, 2009 - 2010
- Matrix, 2009 - 2010
- Avalon, 2005 - 2010
- Camry, 2ßß7 - 2010
- Highlander, 2010
- Tundra, 2007 - 2010
- Sequoia, 2008 - 2010
Problem seit einem Jahrzehnt
Der Abgeordnete Bart Stupak von den Demokraten sagte, das Problem mit dem klemmenden Gaspedal in Toyota-Fahrzeugen gebe es schon seit fast einem Jahrzehnt. Es habe zu einer "überproportional hohen Zahl von Toten" geführt. Nach Angaben der Verkehrssicherheitsbehörde starben in den vergangenen zehn Jahren 19 Toyota-Fahrer wegen eines klemmenden Gaspedals.
Der Zulieferer, der das Gaspedal für die Toyota-Fahrzeuge herstellt, wies jegliche Schuld von sich. Die Firma CTS habe das Pedal nicht entwickelt, teilte die Firma mit. CTS arbeite mit Toyota daran, schnell ein neues Pedal herzustellen.
(Ag./Red)