Noch nie war der Anteil an Burschenschaftern bei den FPÖ-Abgeordneten so hoch wie zurzeit. Unter Jörg Haider an den rechten Rand der Partei gedrängt, bilden die Verbindungsmitglieder nun wieder das Rückgrat der FPÖ.von Anna Thalhammer
„Burschenschaften haben nichts mit der FPÖ zu tun“, sagte FPÖ-Parteichef und Vizekanzler Heinz-Christian Strache vergangene Woche, als die ersten Berichte zum NS-Liederbuch von Udo Landbauers Burschenschaft Germania erschienen. Dass seine Aussage nicht ganz stimmt, beweist allein ein Blick auf die Nationalratsabgeordneten der FPÖ: Einige Abgeordnete sind Mitglieder bei einer akademischen Burschenschaft oder Mittelschülerverbindungen, zwei sind in akademischen Corps, Nationalratspräsidentin Anneliese Kitzmüller ist akademische Mädelschafterin.
Noch nie war der Anteil an Burschenschaftern bei den FPÖ-Abgeordneten mit knapp 40 Prozent so hoch. Während die Schlagenden in den vergangenen Jahren das ganz rechte Spektrum der Partei repräsentierten - der frühere Parteichef Jörg Haider hatte die Burschenschafter in seiner Öffnung der FPÖ zu Randfiguren gemacht -, bilden sie nun wieder das Rückgrat der FPÖ.