Protest gegen Verteilerkreis, Waldmanngründe im Spiel.
Wien. Das Prädikat „Unendliche Geschichte“ haftet der Suche nach einem neuen Fernbusterminal in Wien schon ein wenig an. Eigentlich hätte im Herbst 2016 eine Entscheidung zwischen drei Kandidaten fallen sollen: dem Verteilerkreis Favoriten, Handelskai und bisherigen Busbahnhof Erdberg. Tatsächlich galt der Verteilerkreis in Favoriten als Favorit – immerhin ist er mit der U1 öffentlich gut angebunden, daneben wäre man direkt an der Tangente. Allein, Favoriten legt sich quer.
Vorsteher Marcus Franz (SPÖ) befürchtet mehr Verkehr und schlechtere Luft. Im Büro der zuständigen Verkehrsstadträtin, Maria Vassilakou (Grüne), hat man deshalb einen neuen Standort ins Spiel gebracht: Die Waldmanngründe am Südtiroler Platz werden auf ihre Tauglichkeit für einen überregionalen Busbahnhof geprüft. Was für den Standort spricht, ist zum einen die Nähe zum Hauptbahnhof, zum anderen, dass dort bereits jetzt Busse, etwa von Flixbus, ihre Station haben. Die Stadt prüft nun, ob sich der Standort für ein zentrales Terminal eignet. Der Zeitplan laut einem Sprecher von Vassilakou: „So schnell wie möglich; uns ist die Dringlichkeit der Situation bewusst.“
Pläne für Verteilerkreis
Während die Stadt also schon wegen des Widerstands aus dem Bezirk andere Optionen sucht, hält Wiens Wirtschaftskammer am Standort Verteilerkreis fest. Und so präsentierte die Sparte Transport und Verkehr am Donnerstag Pläne für einen Neubau mit Warteräumen, Cafés, Geschäften und Parkplätzen für Autos und Busse. Den Standort hält man für sinnvoller als jenen am Hauptbahnhof – dadurch, so die Argumentation, würde nur Verkehr in die Stadt gezogen. (eko)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.02.2018)