Studie: Digitalisierung könnte in Deutschland jeden zehnten Job vernichten

Panamera-Produktion mit Kuka-Robotern
Panamera-Produktion mit Kuka-RoboternAPA/dpa-Zentralbild/Jan Woitas
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Der Bitcom-Verband gibt sich verwundert angesichts des Verhaltens der deutsche Politik. Von Ideen, wie in Zukunft Geld verdient werden soll, fehle jede Spur, sagte Präsident Berg.

Die zunehmende Digitalisierung vernichtet einer Studie zufolge in Deutschland viele Arbeitsplätze. Rund 3,4 Millionen Stellen fallen allein in den kommenden fünf Jahren weg, weil Roboter oder Algorithmen die Arbeit übernehmen, wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" am Freitag unter Berufung auf eine Umfrage des IT-Verbands Bitkom unter 500 deutschen Unternehmen berichtete. Angesichts von aktuell knapp 33 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten entspräche das mehr als jeder zehnten Stelle. 

Jede vierte Firma sieht sich demnach durch die Digitalisierung sogar in ihrer Existenz bedroht. Laut Bitkom gibt es in der Kommunikationstechnik derzeit noch 20.000 Arbeitsplätze, nach 200.000 Stellen Mitte der 1990er-Jahre. "Wir haben in nur fünfzehn Jahren 90 Prozent der Arbeitsplätze in diesem Bereich verloren – durch die Digitalisierung", sagte Bitkom-Präsident Achim Berg der Zeitung. Eine solche Entwicklung drohe als nächstes Banken und Versicherungen, aber auch der Chemie- und Pharmabranche. In den nächsten zwanzig Jahren werde die Hälfte aller Berufsbilder wegfallen.

Die Herausforderungen liegen auf dem Tisch. Angesichts dessen ist Berg vom Verhalten der Politik in Deutschland umso mehr verwundert. Es würden nur die Erträge der Agenda 2010 verteilt. Von Ideen, wie Deutschland in Zukunft Geld verdienen will, fehle jede Spur. „Auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos ging es in nahezu jeder Veranstaltung um Künstliche Intelligenz. In Berlin habe ich davon bislang viel zu wenig gehört.“

>>> Artikel in "Die Frankfurter Allgemeine Zeitung"

(APA/Reuters)

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