Olympia: Mehr als 16.000 Doping-Tests vor den Winterspielen

Teströhrchen in einer Zentrifuge
Teströhrchen in einer Zentrifuge(c) imago/CoverSpot (imago sportfotodienst)
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Rund 6000 mögliche Olympiateilnehmer wurden bereits getestet. Es gab um zwei Drittel mehr Tests als in Sotschi, trotzdem soll es um Qualität und nicht Quantität gehen.

Vor den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang sind weltweit mehr als 16.000 Doping-Kontrollen veranlasst worden. Seit dem 1. April 2017 und bis zum 31. Jänner wurden rund 6.000 Wintersportler aus über 60 Ländern getestet, die als mögliche Olympiateilnehmer infrage gekommen waren. Dies waren zwei Drittel mehr Tests als vor den Winterspielen in Sotschi.

"Es ging nicht um mehr und mehr und mehr, sondern darum, eine so hohe Qualität der Kontrollen zu haben wie möglich", erklärte Richard Budgett, Medizinischer Direktor des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), am Samstag in Pyeongchang. Koordiniert wurde das Testprogramm von einer vorolympischen Taskforce. Im Fokus standen die Top-20-Athleten jeder Sportart. "Die russische Mannschaft wurde komplett getestet", betonte Budgett.

Bei den Winterspielen in Pyeongchang sollen rund 2.500 Kontrollen vorgenommen werden, davon 1.400 Tests außerhalb der Wettkämpfe. Dies sind in etwa so viele wie in Sotschi. Die Abwicklung übernimmt erstmals die unabhängige Test-Agentur (ITA).

Verstärkt wurden als Folge des Betrugs der Russen in Sotschi die Sicherheitsmaßnahmen im Analyselabor in Seoul, wo in den Räumen rund um die Uhr die Arbeit mit Videokameras überwacht wird. Zum Labor-Team gehören auch vier Leiter anderer Labore der Welt-Anti-Doping-Agentur.

Russen scheitern mit Klage gegen Ausschluss

Sechs russische Wintersportler sind indes offenbar mit einer Klage gegen ihren Olympia-Ausschluss vor dem Schweizer Bundesgericht gescheitert. Das berichtete am Samstag der Branchendienst Insidethegames.

Die Gruppe um den sechsmaligen Eisschnelllauf-Weltmeister Pawel Kulischnikow gehört zu den zahlreichen Athleten aus Russland, denen das IOC im Zuge des Skandals um organisiertes Doping die Einladung zu den Winterspielen in Südkorea verweigert hatte.

Neben Kulischnikow hatten auch Eisschnellläufer Denis Juskow, die Biathleten Irina Starych und Alexander Loginow, Short-Trackerin Tatjana Borodulina und Skispringer Dmitri Wasiliew vor dem Schweizer Zivilgericht gegen die IOC-Entscheidung geklagt. Alle waren in der Vergangenheit in Dopingfälle verwickelt. Dem Bericht zufolge ist damit zu rechnen, dass weitere Russen vor das Bundesgericht ziehen werden.

Im Vorfeld der Winterspiele hatte das IOC aus einer Liste von ursprünglich 500 russischen Sportlern 169 Athleten für Olympia zugelassen. Unter den Eingeladenen fehlen auch mehrere Topstars wie Shorttrack-Legende Viktor Ahn, Biathlon-Olympiasieger Anton Schipulin oder Langlauf-Weltmeister Sergej Ustjugow.

(APA/dpa)

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