Dabei sein kann auch zu viel sein

Die Maskottchen Soohorang (ein Tiger) und Bandabi (ein Schwarzbär).
Die Maskottchen Soohorang (ein Tiger) und Bandabi (ein Schwarzbär).REUTERS
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Die Olympischen Winterspiele in Pyeongchang sollten Südkorea weltweit positive Schlagzeilen bescheren. Doch vor allem jüngere Bewohner stört, dass Nordkorea die Veranstaltung für eigene Propagandazwecke nutzt. Besonders ärgert sie, dass die Teams beider Länder bei der Eröffnungsfeier unter gemeinsamer Fahne ins Stadion einmarschieren sollen.

Als Frank Sinatras „My Way“ erklingt, huscht ein Lächeln über sein Gesicht. Chang Che Shun schließt die Augen. Verträumt wippt er zur Musik hin und her. Seine Frau, Jin Jo, sitzt neben ihm. Sie summt dazu. Der Kaffee ist schwarz, kein Milchschaum, auch keine andere besondere Spezialität, einfach nur Filterkaffee. „Seoul ist voll von Cafés“, sagt der 70-Jährige. Aber Läden nach seinem Geschmack seien rar. Deswegen kämen er und seine Frau regelmäßig in die Musicbox.

Die Musicbox ist ein Café in Jongno, einem der wenigen verbliebenen alten Viertel von Seoul. Filmplakate, auf denen Audrey Hepburn oder Szenen aus „Casablanca“ zu sehen sind, schmücken die Wände. Eine bunte Lichterkette hängt über einer nachgebauten Box, in der ein DJ sitzt und Vinylschallplatten auflegt – so wie es in den 1960er-Jahren üblich war. Die Senioren verkriechen sich in dem Café und trotzen der Zeit, die draußen vor der Tür viel schneller vorbeizulaufen scheint als drinnen.

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