Zugsunglück in der Steiermark: Lokführer noch nicht befragt

Ein Waggon des deutschen Zuges wurde bei dem Unglück an der Seite aufgerissen.
Ein Waggon des deutschen Zuges wurde bei dem Unglück an der Seite aufgerissen.APA/ERWIN SCHERIAU
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Die Staatsanwaltschaft ermittelt nach dem Unglück in der Oberteiermark wegen Gemeingefährdung mit Todesfolge. Zur Unglücksursache gibt es noch keine offizielle Auskunft.

Die Untersuchungen nach dem Zugsunglück am Montag im obersteirischen Niklasdorf laufen nach wie vor auf Hochtouren. Die Staatsanwaltschaft Leoben ermittelt wegen Gemeingefährdung mit Todesfolge. Die Lokführer der beiden seitlich kollidierten Züge konnten noch nicht befragt werden, erklärte ÖBB-Sprecher Roman Hahslinger. Zur Unglücksursache gibt es bisher keine offizielle Auskunft.

Der Fernzug von Graz nach Saarbrücken war Montagmittag mit einem Regionalzug zusammengestoßen. Dabei wurde eine 58-jährige Frau getötet, eine Person schwer und 27 Menschen leicht verletzt. Das Obduktionsergebnis liegt laut Staatsanwaltschaft noch nicht vor, über die genaue Todesursache der Frau kann also vorerst nur spekuliert werden. Ein Ergebnis könnte aber am Freitag vorliegen. Ermittelt wird, so die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Carolin Weissenbacher, nicht nur wegen Gemeingefährdung mit Todesfolge, sondern zusätzlich wegen fahrlässiger Körperverletzung.

Regionalzug zu früh losgefahren?

Nach ersten Erkenntnissen soll der Regionalzug zu früh losgefahren sein, wodurch es zu dem Zusammenstoß kam. Die beiden Lokführer konnten bisher nicht befragt werden, da sie sich noch in medizinischer Behandlung befanden, sagte Hahslinger. Ihre Mobiltelefone dürften zur Auswertung beschlagnahmt worden sein.

Die Aufräumarbeiten sind großteils abgeschlossen, seit Mittwochabend fahren die Fern- und Nachtzüge wieder planmäßig. Bis 2. März wird es allerdings noch für einzelne Züge des Personennahverkehrs einen Schienenersatzverkehr auf den Strecken Kapfenberg-Leoben und Bruck-Leoben geben, hieß es seitens der ÖBB.

(APA)

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