Der Kärntner Matthias Mayer hat geschafft, was nur echte Skiprofis zustande bringen: Sturz weggesteckt, Schmerzen abgehakt, Enttäuschung (Abfahrt) verdaut und Gold eingefahren.
Wurde nach der Abfahrt bei den Winterspielen in Korea noch darüber debattiert im ÖSV-Lager, was denn die Gründe für die rätselhafte Sieglosigkeit der Speedabteilung ist, so lieferte Matthias Mayer am Tag darauf die beste Antwort selbst. keine Ausreden, keine Ausflüchte: Mayer gewann den Super G und schaffte damit als dritter Fahrer nach Michaela Dorfmeister (2006) und Aksel Lund Svindal (2010, 2018) das Speed-Double bei Winterspielen. Mayer gewann ja die Abfahrt in Sotschi 2014.
So sehr man als Österreicher dazu neigt, Niederlagen im Volkssport Ski (und Fußball) gleich zu verteufeln und das System zu hinterfragen, so sehr muss man nun auch darauf bedacht sein, die Entstehung dieser Trendwende nicht zu übersehen. Gewiss wurde nach dem Abfahrts-Flop, dem schlechtesten Ergebnis seit 1960 in Squaw Valley, am Material geschliffen, am Wachs getüftelt und jedes Setup auf den Kopf gestellt.