Die Medaillenschmiede vom Hochkar

APA/HELMUT FOHRINGER
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Mit Katharina Gallhuber hat der niederösterreichische Rennlauf ein neues Aushängeschild. „Wir leben den Skisport, haben einen super Skiklub“, erzählt die 20-Jährige aus Göstling nach ihrem sensationellen Slalombronze.

Am Hochkar, der Hochburg des ostösterreichischen Rennlaufs, lag das Skifahren für Katharina Gallhuber irgendwie auf der Hand. Olympiasiegerin Olga Pall (Abfahrtsgold 1968) wurde hier geboren, die Medaillengewinner Thomas Sykora (Slalombronze 1998) und Kathrin Zettel (Slalombronze 2014) zogen hier ihre Schwünge. Mit Andreas Buder kommt ein weiterer ehemaliger Weltcupläufer aus Göstling an der Ybbs, auch Gallhubers Cousin Christoph Krenn startet im Weltcup. Und Mutter Michaela ist einst Profirennen in den USA gefahren.

Seit Freitag ist die 20-Jährige die nächste Medaillengewinnerin für die Skifahrer vom Hochkar. Als Dritte des Olympiaslaloms hinter Frida Hansdotter und Wendy Holdener hat Gallhuber für eine österreichische Überraschungsmedaille in Pyeongchang gesorgt. Gleich der erste Podestplatz der jungen A-Kader-Läuferin bedeutete olympisches Edelmetall. Im Weltcup ist der fünfte Platz im City Event in Stockholm unmittelbar vor Olympia das bisher beste Ergebnis der Niederösterreicherin. Vor diesem Winter war sie nicht unter die Top Ten gefahren.

„Wir leben den Skisport“, erzählte Gallhuber nun über ihre skifahrerische Heimat am Fuß des Hochkars. „Der Skiklub hat von klein auf gute Arbeit geleistet. Es stehen alle dahinter. Deshalb hat es auch immer so viel Spaß gemacht und war der Grund, warum ich diesen Weg eingeschlagen habe.“ Nach der Volksschule in Göstling folgte die Skihauptschule Lilienfeld, danach das Trainingszentrum Waidhofen/Ybbs. Einer ihrer ersten Trainer war Ewald Mandl, Bruder des langjährigen ÖSV-Damenchefs Herbert Mandl.

Mayer verschaffte Ablenkung

Während Bernadette Schild nach klarer dritter Zwischenbestzeit mit einem Fehler womöglich Gold verspielte, stürmte Gallhuber in Yongpyong von Platz neun auf ihr erstes Stockerl. In der Pause hatte sie die Goldfahrt von Matthias Mayer mitverfolgt. „Das hat mich abgelenkt. Natürlich ist es immer ein Schub, wenn ein Österreicher gut fährt. Aber ich habe in erster Linie gedacht, dass ich selbst gescheit Gas geben muss.“

Das tat sie dann auch mit Laufbestzeit. „Als ich im Ziel den Riesenvorsprung gesehen habe, das war Wahnsinn. Aber es waren noch einige Kapazunder oben. Nie hätte ich gedacht, dass das für Bronze reicht. Es wird gerade ein Traum wahr. Bei Großereignissen gibt es oft Überraschungen. Ich bin froh, dass es diesmal ich bin.“

(red.)

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"Ich war richtig cool am Start. Aber dass das zur Bronze-Medaille reicht, ich kann es nicht glauben. Ich habe mir gedacht, ja, das war ein guter Lauf.

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