Schon John Lennon sang von der Zigarette und verfluchte zugleich den Mann, der uns den Tabak gebracht hat. Das Rauchen illustriert- vielleicht noch mehr als andere Süchte -, wie brüchig das Konzept der Willensfreiheit ist.
Szene in einem Wiener Weinlokal. Am Stehtisch wird, wie so oft in diesen Tagen, übers Rauchen debattiert. Wenn es im Lokal verboten würde, sagt einer, wäre ihm das ganz recht, gerade als Raucher, dann würde er nicht so viel rauchen. Spricht's – und zündet sich eine Zigarette an, zum offensichtlichen Missbehagen der dicht um ihn gedrängten Nichtraucher . . .
Will er oder will er nicht? Muss er? Wer ist stärker, er oder er? Schon 1968 sang John Lennon: „I'm so tired, I'll have another cigarette – and curse Sir Walter Raleigh, he was such a stupid get.“ Der englische Seefahrer Walter Raleigh (1554–1618) soll den Tabak aus Amerika mitgebracht haben, er war selbst starker Raucher, vor seiner Hinrichtung durch Enthauptung soll er noch eine Pfeife geraucht und dann gesagt haben: „Wenn das Herz am rechten Fleck ist, spielt es keine Rolle, wo der Kopf ist.“