Stillstand bei KV-Verhandlungen der AUA: Betriebsversammlungen einberufen

BETRIEBSVERSAMMLUNG DES AUA BORDPERSONALS
BETRIEBSVERSAMMLUNG DES AUA BORDPERSONALSAPA/GEORG HOCHMUTH
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Die Belegschaftsvertretung des Bordpersonals ist mit dem Angebot nicht zufrieden. Man fordert "einen größeren Teil des Kuchens".

Bei der AUA hat der Betriebsrat Bord für den 6. und 7. März zu Betriebsversammlungen eingeladen und über den Stand der KV-Verhandlungen und die weitere Vorgangsweise zu beraten. Weil die Lohnverhandlungen zwischen AUA und Bordpersonal nicht vorankommen, hatte der Betriebsrat mit Streik gedroht und Betriebsversammlungen angekündigt.

Die erste Versammlung findet am 6. März im Office Park 3 (Saal Europa) ab 17 Uhr statt, weiter geht es am 7. März ab 6 Uhr, wie aus einem E-Mail von Bord-Betriebsratsobmann Rainer Stratberger an die Mitarbeiter hervorgeht. Es wird um Teilnahme an beiden Tagen und in Uniform ersucht.

Die kaufmännischen und technischen Angestellten der Lufthansa-Tochter Austrian Airlines (AUA) haben sich vor wenigen Tagen mit der Unternehmensführung auf eine rückwirkende Gehaltserhöhung um drei Prozent per 1. Jänner 2018 geeinigt. Das Bordpersonal - es geht dabei um rund 3.900 Mitarbeiter - hält das Angebot der Geschäftsleitung für viel zu niedrig. Ein neuer Verhandlungstermin steht noch nicht fest.

Management bietet "Inflationsausgleich"

Seitens der Geschäftsleitung zeigt man kein Verständnis für die Unterbrechung der Verhandlungen, weil es konstruktive Verhandlungen und zuletzt auch eine Annäherung gegeben habe. "Wir sind in der glücklichen Situation, dass wir trotz eines erhöhten Wettbewerbsdrucks Gehaltssteigerungen anbieten können", sagte Unternehmenssprecher Peter Thier am Dienstag zur APA. Konkret habe man eine Ist-Erhöhung um 2,1 Prozent für alle fliegenden Mitarbeiter angeboten, "das ist der Inflationsausgleich". Darüber hinaus solle es höhere Einstiegsgehälter geben.

Im vergangenen Jahr habe man 500 Mitarbeiter aufgenommen und wolle heuer in einer ähnlichen Dimension wachsen.

Laut Bord-Betriebsratsobmann Stratberger ist man jedoch "so weit auseinander, dass man nicht einmal einen Horizont sieht". Das Personal habe vor Jahren mit einem hohen dreistelligen Millionenbetrag zur Sanierung beigetragen, sagte Stratberger zur APA. "Jetzt sind die Zeiten besser, jetzt wollen wir einen Teil des Kuchens, der adäquat ist, eine Weiterentwicklung des Unternehmens ermöglicht, aber bei dem die Mitarbeiter partizipieren."

Wie groß dieser Kuchen sein sollte, wollte Stratberger auf Nachfrage nicht beziffern. Bei anderen Carriern der Gruppe verdiene man doppelt so viel wie bei der AUA, so Stratberger. "Wir erwarten uns ein branchenübliches Gehalt für einen Netzwerk-Carrier."

(APA)

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