Ela Gandhi: „Gandhi kam nicht als Held auf die Welt“

„Wir Frauen realisieren nicht, dass wir stärker sind als Männer“: Aktivistin und Politikerin Ela Gandhi.
„Wir Frauen realisieren nicht, dass wir stärker sind als Männer“: Aktivistin und Politikerin Ela Gandhi.Michele Pauty
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Sie ist die Enkelin des großen Friedensaktivisten und auch selbst eine: Ela Gandhi lebt und wirkt in Südafrika, wo sie gegen die Apartheid gekämpft hat. Mit der „Presse am Sonntag“ sprach sie über Mahatma Gandhi und dessen Frauenbild, über das fehlende Interesse an ihrer Großmutter Kasturba – und ihre Enttäuschung über Aung San Suu Kyi.

Sie stehen in der Tradition von zwei einflussreichen Personen: Ihrem Großvater, Mahatma Gandhi, und ihrem Parteifreund in Südafrika, Nelson Mandela. Gibt es heute noch Figuren wie diese beiden?

Ela Gandhi: Ich glaube, da gibt es sehr viel Potenzial, viele können wie Gandhi und Mandela sein. Beide sind für die Werte Liebe, Mitgefühl, Gerechtigkeit und Menschenrechte eingestanden, das waren nicht nur leere Wörter für sie. Wenn Sie an diese Werte glauben, dann tun Sie auch etwas dafür. Wenn Sie Menschenrechtsverletzungen sehen, dann treten Sie in Aktion – es liegt in Ihrer Verantwortung. Gandhi und Mandela standen auch für gewaltfreien Widerstand. Das Wichtige für mich ist aber, dass keiner von beiden mit der Haltung und dem Wissen auf die Welt kam, jemand Großes, ein Held zu werden. Sie haben sich im Laufe ihres Lebens verändert. Sie haben diese Werte gelernt und praktiziert.

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