Bildung

Gekürzt wird bei der Integration

Die Presse
  • Drucken

"Ausreichend Geld für Bildung" versprach Finanzminister Löger - mehr allerdings nicht.

In einem heute online gegangenen Werbevideo präsentiert Finanzminister Hartwig Löger (ÖVP) das Budget so: Es gebe "mehr Geld für Familien, mehr Geld für Pflege, mehr Geld für Sicherheit und ausreichend Geld für Bildung". Das Geld im Bildungsbereich soll also ausreichend sein. Mehr nicht. Ein großes Budgetplus wird es in diesem Bereich nicht geben.

In Zahlen schaut das so aus: Das Bildungsbudget steigt von ursprünglich 8,69 Milliarden Euro im Jahr 2017 auf 8,82 Milliarden Euro im Jahr 2018 und 8,83 Milliarden Euro im Jahr 2019. Es gibt heuer also 138,2 Millionen Euro und nächstes Jahr 139 Millionen mehr für die heimischen Schulen.

Dort steigen allerdings auch die Kosten. Alleine die steigenden Personalkosten machen im Bundesschulbereich 89,5 Millionen Euro aus. Im Landesschulbereich sind es noch einmal 23,1 Millionen Euro. Hinzu kommen steigende Mieten. Den Schulen bleibt also nicht mehr Geld übrig. Die Finanzierungslücke, die es im Bildungsbereich schon seit Jahren gibt, werde damit, wie die Regierung bereits am Wochenende sagte, "annähernd geschlossen". Ganz zu dürfte sie eben auch nach dem neuen Doppelbudget nicht sein.

Gekürzt wird - auch wenn die Regierung das nicht so interpretiert haben will - bei der Integration in Schulen. Der mit 80 Millionen Euro dotierte Integrationstopf läuft mit Ende des Jahres aus. Er wird durch die Deutschförderklassen, die im Herbst starten werden, ersetzt. Für die soll es allerdings nur noch 40 Millionen Euro geben. Die Regierung argumentierte das in den vergangenen Tagen mit dem rückläufigen Förderbedarf. Es würde nun, wie Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) sagte, weniger Kinder, die gar kein Deutsch sprechen geben, als noch 2015 beziehungsweise 2016. (j.n.)

(j.n.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Pensionen

Das Match um die Pensionsreform ist eröffnet

Die große Pensionreform fehlt nicht nur im Regierungsprogramm, sondern auch im Doppelbudget. Kommen soll sie trotzdem einmal, meint der Finanzminister.
Arbeitsmarkt und Soziales

Arbeitsmarkt: Neuaufstellungen und Streichungen

Die Regierung spart vor allem bei Nicht-Österreichern.
Integration

Großes Sparen bei der Integration

Arbeitsmarkt, Mindestsicherung, Integrationsmaßnahmen: Sie werden allesamt mit Sparmaßnahmen versehen.
Asyl

Weniger Flüchtlinge, weniger Geld

Die Regierung rechnet mit weniger Flüchtlingen - und plant auch weniger Finanzmittel für sie ein.
Wissenschaft und Forschung

Deutliches Mehr für die Wissenschaft

Die Investitionen in Wissenschaft und Forschung werden in der Budgetrede als "überlebenswichtige Investition in die Zukunft" bezeichnet. Das Wissenschaftsbudget wird deutlich steigen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.