ÖVP-Finanz-Staatssekretär Reinhold Lopatka kritisiert die ÖBB-Pensionen und erntet dafür harsche Kritik von der ÖVP-nahen Christgewerkschaft. Denn Eisenbahner würden auch höhere Beiträge zahlen.
ÖVP-Finanzstaatssekretär Reinhold Lopatka schießt sich weiter auf die ÖBB-Pensionen ein und muss sich nun dafür ausgerechnet von der ÖVP-nahen Christgewerkschaft heftige Kritik gefallen lassen. Während Lopatka hier eine "Misswirtschaft" sieht und die hohen Kosten für Eisenbahn-Pensionisten im Vergleich zu ASVG-Pensionsbeziehern für den Bund anprangert, verweist die FCG Schiene in der Gewerkschaft vida auf bereits getroffene Reformschritte. Der Finanzstaatssekretär sollte sich vor seinen Äußerungen zu "sensiblen Themen" besser "über Inhalte exakt informieren", feuert Christgewerkschafter Karl-Heinz Eigentler eine Breitseite auf den Parteikollegen ab.
Eisenbahner zahlen mehr
Eisenbahner zahlten bereits einen höheren Pensionssicherungsbeitrag, das Finanzierungssystem für ÖBB-Pensionen verschlechtere sich, weil das Umlagesystem gekippt worden sei, so Eigentler.
"Dem Finanzstaatssekretär ist zu empfehlen, sich über Inhalte exakt zu informieren, bevor er zu sensiblen Themen in der Öffentlichkeit Stellung nimmt", kritisierte er.
Seit 2005 nach ASVG
Ein Aufschnüren des Verhandlungsergebnisses zu den ÖBB-Pensionen aus dem Jahr 2000, bei denen es auch um die Nebengebühren ging, käme einer "völligen Neuverhandlung" gleich. "Das würde auch das Thema aufwerfen, dass Eisenbahnerinnen und Eisenbahner 50 Prozent höhere Beitragszahlungen zum Pensionssystem beitragen", so Eigentler. Lopatka dürfte außerdem entgangen sein, dass die seit 2005 eingestellten ÖBBler bereits dem ASVG unterliegen.
"Diese unqualifizierten Angriffe sind unfair und entziehen sich jeder menschlichen Achtung", wehrte sich Eigentler gegen die "seit mehreren Tagen anhaltende 'Aktion scharf' des Staatssekretärs".
(APA)