China ist vom Schiffsverkehr abhängig - vor allem für die Versorgung mit Rohstoffen. Der Maritimen Seidenstraße kommt daher eine besondere Bedeutung zu. Auch militärische Hintergedanken spielen mit.
Während im Norden der Seidenstraßen-Wirtschaftsgürtel verläuft, baut Peking im Süden seine Schiffsrouten aus. China ist von dem Warenverkehr zu Wasser, der über das Südchinesische Meer, den Indischen Ozean, den Arabischen Golf und den Suezkanal bis ins Mittelmeer verläuft, abhängig. Besonders heikel ist die Straße von Malakka: Mehr als 30 Prozent des weltweiten Seehandels läuft durch die 800 Kilometer lange Wasserstraße. 2017 passierten mehr als 84.000 Schiffe die Enge zwischen Malaysia und Indonesien.
Nicht nur Chinas Exportwirtschaft ist von diesem Seeweg, dem kürzesten Zugang Chinas zum Nahen Osten, Afrika und Europa, abhängig. Für ihr Wachstum ist die Volksrepublik auf die reibungslose Versorgung mit Rohstoffen angewiesen. So bezieht China zwar rund zwei Drittel seiner Energie aus Kohlekraftwerken, doch ein Großteil seines Erdöls schifft es aus dem Nahen Osten heran. 90 Prozent der Erdölfracht der Welt läuft durch die Straße von Malakka.