Die chinesische 16+1-Kooperation in den östlichen EU-Staaten und am Balkan stößt in Brüssel auf Kritik. Doch Länder nutzen diese Situation aus.
„Teilen und herrschen.“ Diese Strategie wird Peking oft nachgesagt, wenn es um chinesische Investitionen in Osteuropa geht. Konkreter um die sogenannte 16+1-Kooperation, Chinas Infrastrukturinitiative in der Region. Die Volksrepublik erkaufe sich in den 16 mittelosteuropäischen Staaten Einfluss, lautet die Kritik. So überraschte Reuters Anfang März mit der Meldung, Peking plane, die Gipfeltreffen nur mehr alle zwei Jahre statt jährlich abzuhalten.
Peking reagiere damit auf die wachsenden Ressentiments wegen des chinesischen Engagements in Europa, schrieb die Nachrichtenagentur mit Verweis auf EU-Diplomaten. Sie zerstörten Chinas Image und untergruben dessen langfristige Ziele. Der EU-Botschafter in China, Hans-Dietmar Schweisgut, weist die Gerüchte gegenüber der „Presse“ zurück. „Im Moment sehe ich keinen Hinweis darauf, dass es heuer keinen Gipfel geben wird“, sagt der österreichische Diplomat. Auch die chinesische Botschaft in Österreich geht davon aus, dass das Treffen stattfinden wird.