Osteuropa spielt die China-Karte

"Die Presse"-Grafik
  • Drucken

Die chinesische 16+1-Kooperation in den östlichen EU-Staaten und am Balkan stößt in Brüssel auf Kritik. Doch Länder nutzen diese Situation aus.

„Teilen und herrschen.“ Diese Strategie wird Peking oft nachgesagt, wenn es um chinesische Investitionen in Osteuropa geht. Konkreter um die sogenannte 16+1-Kooperation, Chinas Infrastrukturinitiative in der Region. Die Volksrepublik erkaufe sich in den 16 mittelosteuropäischen Staaten Einfluss, lautet die Kritik. So überraschte Reuters Anfang März mit der Meldung, Peking plane, die Gipfeltreffen nur mehr alle zwei Jahre statt jährlich abzuhalten.

Peking reagiere damit auf die wachsenden Ressentiments wegen des chinesischen Engagements in Europa, schrieb die Nachrichtenagentur mit Verweis auf EU-Diplomaten. Sie zerstörten Chinas Image und untergruben dessen langfristige Ziele. Der EU-Botschafter in China, Hans-Dietmar Schweisgut, weist die Gerüchte gegenüber der „Presse“ zurück. „Im Moment sehe ich keinen Hinweis darauf, dass es heuer keinen Gipfel geben wird“, sagt der österreichische Diplomat. Auch die chinesische Botschaft in Österreich geht davon aus, dass das Treffen stattfinden wird.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Strategie

Chinas Vision einer vernetzten Welt

Chinas Staatschef erweckte 2013 mit der "Belt and Road"-Initiative die sagenumwobene Seidenstraße wieder zum Leben. Es ist ein geschickter Schachzug.
premium

Mit Geld zur Macht

Welche Ziele aber verfolgt Peking mit der Seidenstraßeninitiative? Hier spielen mehrere nationale und externe Faktoren zusammen.
premium

Ein Win-Win für alle?

Weltbekannt und schlechtverstanden. Wie geht China im Rahmen der Seidenstraßeninitiative vor und was sind die Kritikpunkte?
Europa

Das späte Erwachen

Europaweit erreichten chinesische Investitionen 2017 einen Rekord. Sie werden sich in Zukunft noch mehr auf BRI-Sektoren konzentrieren. Doch langsam regt sich Widerstand gegen den chinesischen Einkaufsrausch.
premium

Der zahnlose Kontinent

Der EU wird im Umgang mit China Strategielosigkeit vorgeworfen. Brüssel will nun bis Jahresende einen Investment-Mechanismus in Kraft setzen - und arbeitet Empfehlungen für den Umgang mit den umstrittenen Absichtserklärungen zur Seidenstraße aus.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.