Keine Rettung möglich: Svoboda Büromöbel wird geschlossen

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Martin Bartenstein und Erhard Grossnigg wollten den insolventen Büromöbelhersteller Svoboda doch nicht kaufen. Der Betrieb kann wegen Masseunzulänglichkeit nicht mehr fortgeführt werden.

Die Svoboda Büromöbel GmbH in St. Pölten wird geschlossen. Der Betrieb könne wegen Masseunzulänglichkeit nicht fortgeführt werden, teilte der KSV1870 am Mittwoch auf Anfrage mit. Am Vortag hatte eine Gläubigerausschusssitzung stattgefunden. Die für kommenden Dienstag angesetzte Sanierungsplantagsatzung wurde abberaumt.

"Das Unternehmen muss geschlossen werden", bestätigte Masseverwalter Friedrich Nusterer laut ORF Niederösterreich. Er hoffe aber, dass die Schließung geordnet erfolgen werde und alle noch ausstehenden Aufträge abgeschlossen werden könnten. "Die Schließung wird in Etappen erfolgen und vermutlich bis Mitte Mai abgeschlossen sein", wurde Nusterer zitiert.

Svoboda mit 105 Beschäftigten hatte Ende Jänner Insolvenz angemeldet und eine Sanierung in Eigenverwaltung angestrebt. Vom Landesgericht St. Pölten wurde Mitte Februar der Fortbetrieb genehmigt.

Vergangene Woche wurde bekannt, dass sich die BGO Holding GmbH von Martin Bartenstein und Erhard Grossnigg nach einer intensiven Due-Diligence-Prüfung dazu entschlossen hat, von einer Svoboda-Übernahme Abstand zu nehmen. Dies sei zum einen mit Altlasten aus der Vergangenheit begründet, zum anderen mit aktuellen Produktionsgegebenheiten. Unter Rücksichtnahme auf eine geordnete Schließung des Standorts in St. Pölten und in Abstimmung mit dem Insolvenzverwalter kündigte die BGO Holding einer Aussendung zufolge an, den betroffenen Svoboda-Mitarbeitern Angebote für den Eintritt in die Unternehmensgruppe machen zu wollen, zu der die Büromöbelhersteller Bene, Neudörfler und nun auch hali gehören.

Bei der Prüfungstagsatzung im Svoboda-Verfahren am 27. März hatten nach AKV-Angaben 371 Gläubiger Forderungen von 8,7 Millionen Euro angemeldet. 5,2 Millionen Euro wurden vom Insolvenzverwalter anerkannt.

(APA)

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