Telekom Austria bekommt einen neuen Chef

Die teilstaatliche Telekom Austria bekommt einen neuen Vorstandschef.
Die teilstaatliche Telekom Austria bekommt einen neuen Vorstandschef. (c) Bloomberg (Lisi Niesner)
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Thomas Arnoldner ersetzt Alejandro Plater.

Wien. Die teilstaatliche Telekom Austria bekommt einen neuen Vorstandschef. T-Systems-Geschäftsführer Thomas Arnoldner (Foto) soll Alejandro Plater ablösen, Plater bleibe aber im Vorstand, berichtet der „Trend“. Die Republik Österreich werde ihr im Syndikatsvertrag mit dem Hauptaktionär, América Móvil, eingeräumtes Recht wahrnehmen, den CEO zu besetzen.

Laut dem Aktionärspakt darf die Staatsholding Öbib, die 28,4 Prozent hält, Vorstandschef (CEO) und Aufsichtsratschef stellen. América Móvil, mit 51 Prozent Mehrheitseigentümer, hat aber das Recht, sowohl im Vorstand als auch im Aufsichtsrat die Mehrheit der Mitglieder zu benennen. „Die Presse“ hat bereits im Dezember 2017 berichtet, dass die neue Regierung Plater als CEO ablösen wolle. Machtpolitisch ändert das aber wenig: Von den nunmehr vorgesehenen drei Telekom-Vorständen sind immer noch zwei von Mehrheitseigentümer América Móvil nominiert.

Der 40-jährige Arnoldner soll ab dem Sommer dem Telekom-Vorstand vorstehen. Der 50-jährige Plater – ein Vertrauter des mexikanischen Milliardär Carlos Slim, der hinter América Móvil steht – soll dann nur noch einfaches Vorstandsmitglied sein. Derzeit gibt es bei der Telekom Austria einen Zweiervorstand.

Arnoldner war gut ein Jahr Mitglied der Geschäftsführung von T-Systems in Wien, einer Tochter der Deutschen Telekom. Bis Anfang 2017 war er Vorstandschef von Alcatel-Lucent in Österreich. Laut „Trend“ habe als früherer Politiker der Jungen ÖVP gute Kontakte in die Regierung.
Neben der Rochade im Vorstand dürfte auch ein Wechsel an der Spitze des Aufsichtsrates bevorstehen. Wie berichtet, steht der SPÖ-nahe Aufsichtsratschef Wolfgang Ruttenstorfer davor, sein Mandat zurückzulegen. Neue Aufsichtsratspräsidentin soll die Wirtschaftsanwältin Edith Hlawati werden. (APA/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.04.2018)

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