Russland lobt vor dem Besuch der Außenministerin die "reife Partnerschaft" mit Österreich.
Moskau. Dass in Moskau die Straßen abgesperrt werden, damit ausländische Gäste nicht wie andere Verkehrsteilnehmer im Stau stehen, gehört bei Politikerbesuchen zur ganz normalen Gastfreundschaft. Doch selten ist Österreich in Russland so viel Aufmerksamkeit zuteil geworden wie dieser Tage. Während die Lage zwischen Ost und West jeden Tag ein wenig mehr eskaliert – rund um das diplomatische Zerwürfnis um den Fall Skripal oder den Streit um den mutmaßlichen Giftgasangriff in Syrien –, scheint Wien davon nicht betroffen.
Anlässlich des zweitägigen Moskau-Besuchs von Außenministerin Karin Kneissl, der am Donnerstag begann, ist das deutlich spürbar. Das offizielle Moskau und seine Medien loben die „neutrale, konstruktive“ Einstellung Wiens. In diesen Worten drückte es der Propagandasender Russia Today aus. Dass sich Wien als Standort für Gespräche zwischen den USA und Russland ins Spiel gebracht hat – ein Angebot, das Kneissl im Zuge ihrer Visite nochmals unterbreiten wird –, schätzt man in Moskau. Denn besonders viele Ansprechpartner hat die russische Politik in Europa nicht mehr.