Der Vorarlberger Konzern versorgt Großkunden von Lidl bis zur Elbphilharmonie mit Leuchten. In der Chefetage tobt eine Schlammschlacht, die vor Gericht in die nächste Runde geht.
Wien/Dornbirn. Zwei Gewinnwarnungen binnen weniger Monate: Das bringt auch hartgesottene Manager ins Schleudern – vor allem, wenn ihnen die Rückendeckung von Aktionären und Aufsichtsrat fehlt. Das allein – und die im Geschäftsjahr 2017/18 drohenden Verluste – war freilich nicht der Grund, dass der 2013 von Zumtobel als Sanierer geholte Ulrich Schumacher nach heftigen Zerwürfnissen im Februar den Vorarlberger Leuchtenkonzern verlassen musste. Gleich danach schied auch Finanzvorständin Karin Sonnenmoser vorzeitig aus.
Heftige Konflikte zwischen der Eigentümerfamilie Zumtobel und dem Management haben bei dem Konzern, der Großkunden vom Diskonter Lidl bis zur Hamburger Elbphilharmonie mit Leuchten versorgt, offenbar Tradition. Diese Erfahrung mussten schon die früheren Vorstände Andreas Ludwig und Harald Sommerer machen. Auch ihr Abgang war nicht einvernehmlich gewesen.
Schumacher, der Sommerer im Herbst 2013 nachfolgte, nimmt im Gegensatz zu seinen Vorgängern den Rausschmiss nicht hin. Dem Konzern steht ein Rechtsstreit ins Haus, der richtungsweisend werden könnte. Denn Schumacher hat, wie die „Presse“ erfuhr, eine Klage gegen Zumtobel eingebracht. Am Dienstag findet am Landesgericht Feldkirch die erste Verhandlungsrunde statt.