Auch die Zahl der Filialen reduzierte sich in der Bundesrepublik deutlich. Allein im Vorjahr sperrten 1900 Zweigstellen zu.
Die Konsolidierung im deutschen Bankensektor hat sich im vergangenen Jahr wie erwartet fortgesetzt. Im Jahresverlauf sank die Zahl der Kreditinstitute um 65 auf 1823. Dies entspricht einem Rückgang um 3,4 Prozent, wie aus Daten der Bundesbank hervorgeht. Insgesamt wurden 19 Zugänge sowie 84 Abgänge verzeichnet. Von den Abgängen waren allein 57 auf Fusionen im genossenschaftlichen Sektor zurückzuführen, wie es heißt.
"Das herausfordernde Wettbewerbsumfeld und insbesondere das anhaltend niedrige Zinsniveau machen den Instituten zu schaffen und veranlassen sie zu deutlichen Kosteneinsparungen", sagte Bundesbankvorstand Joachim Wuermeling in einer Mitteilung. "Insbesondere für kleinere und mittlere Banken ist deshalb der Druck zum Zusammenschluss zu größeren Einheiten gestiegen."
Auch die Zahl der inländischen Zweigstellen verringerte sich demnach 2017 deutlich. Und zwar um 1900 beziehungsweise 5,9 Prozent auf 30.126, nachdem im Jahr zuvor bereits 2019 Zweigstellen abgebaut worden waren. Diese Größe umfasst klassische Filialen sowie Selbstbedienungs-Terminals mit Beratungsmöglichkeit. Reine Selbstbedienungs-Terminals sind in diesen Zahlen nicht enthalten.
Die Strategieberatung Oliver Wyman beobachtet derzeit das Entstehen einer neuen Säule im deutschen Finanzsystem aus ausländischen Banken und neuen Marktteilnehmern wie Fintechs, die den Wettbewerb zusätzlich anheize und traditionelle Geschäftsmodelle angreifen.
(Bloomberg)