Kein Österreicher hat deutsche Konzerne so geprägt wie Paul Achleitner. Vor allem die Deutsche Bank liegt in seinen Händen. Nun muss er sich Anfeindungen und unangenehmen Fragen stellen.
Um Paul Achleitners Wesen erfassend zu beschreiben, wurde über die Jahre wenig unversucht gelassen. Ein Strippenzieher, wie Deutschland keinen zweiten kennt, sei der gebürtige Linzer. Ein Mann, der zwischen Hochfinanz, Wirtschaft und Politik genial laviert, zumal er als Aufsichtsrat in gleich mehreren DAX-Konzernen gesessen ist und sitzt – wie übrigens auch seine Frau, Ann-Kristin. Er sei ein Brückenbauer und Goldjunge, der fast überall beliebt sei, schrieb der „Spiegel“ einmal.
Gegenüber der „Presse am Sonntag“ rückte Achleitner im Vorjahr diese Einschätzungen zurecht und sagte von sich: „Der Achleitner ist eigentlich eine sehr private Person, der sich schwertut mit der ganzen Aufmerksamkeit, die sich aus seiner Rolle bei der Deutschen Bank ergibt.“ Sein Unbehagen mit der Rolle, die er seit 2012 spielt, konnte man schon damals nur zu gut verstehen. Und erst recht jetzt, da ihm diese so richtig zum Problem geworden ist.