US-Verbrauchermagazin findet erhebliche Mängel bei Teslas Model 3

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Schon wieder gibt es einen Rückschlag für den US-Elektroautopionier Tesla.

Neuer Rückschlag für den US-Elektroautopionier Tesla: Ein einflussreiches US-Verbrauchermagazin empfiehlt das neue Model 3 nicht zum Kauf. Der Fahrspaß sei groß, aber es gebe auch erhebliche Mängel, berichtete "Consumer Reports". Das Magazin, das viele Produkte und jedes Jahr auch in den USA verkaufte Autos testet, nennt als Beispiele, dass der zentrale Touchscreen schwer zu bedienen und der Bremsweg zu lang sei. Bei Tests habe das Tesla-Modell 46 Meter gebraucht, um bei 100 Kilometern pro Stunde zum Stehen zu kommen. Das sei länger als ein Pick-up-Truck brauche. Tesla wies diese Angaben zunächst zurück und erklärte, eigene Tests hätten einen kürzeren Bremsweg ergeben. Später kündigte Elon Musk ein Firmware-Update an, das Tesla in einigen Tagen herausbringen werde.

"Mit weiteren Verfeinerungen können wir den Bremsweg über die ursprünglichen Spezifikationen hinaus verbessern. Tesla wird nicht aufhören, bis das Modell 3 besser bremst als jedes andere Auto aus der Ferne", schrieb Musk in einem Tweet. Das Verbrauchermagazins habe ein Modell aus einer früheren Produktion getestet. Ihnen solle nun ein aktuelles Fahrzeug zur Verfügung gestellt werden. "Das Modell 3 hat jetzt einen verbesserten Fahrkomfort, weniger Windgeräusche und viele andere kleine Verbesserungen", schrieb Musk in einer weiteren Kurznachricht. Der Autoanalyst Frank Schwope von der NordLB sagte, der Bericht des US-Magazins sei eine schlechte Nachricht für Tesla und könne Kunden abschrecken.

Tesla ist nach Jahren des Wachstums in schwierigeres Fahrwasser gekommen. Mit dem Model 3 will das von Musk gegründete Unternehmen aus dem Silicon Valley den Aufstieg von einem Nischenanbieter zu einem Massenhersteller von Elektroautos schaffen. Allerdings gibt es immer wieder Probleme in der Produktion, und Experten sehen die Fertigungsziele mit Skepsis. Zuletzt liefen Tesla zudem einige Führungskräfte weg. Um die Probleme in den Griff zu bekommen, hat Musk eine umfassende Reorganisation des Managements angekündigt.

(Reuters)

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